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Unternehmen verarbeitet Fisch aus der ganzen Welt / Jahresproduktion zuletzt auf rund 900 Tonnen gesteigert Harsleber Feinkostfirma behauptet sich seit über 50 Jahren am Markt

Von Dieter Kunze 30.08.2012, 14:43

Harsleben l Seit über 50 Jahren bietet Familie Reich Fischspezialitäten an. Urgroßvater Rudolf startete 1945 mit einer Fischhalle in Hildburghausen. Großvater Rudolf gründete 1955 in Erfurt die Feinkost Reich GmbH. Vater Wolfgang baute 2008 den neuen Firmensitz in Harsleben aus. Die beiden Söhne setzen die Tradition fort.

Vom Erfolg des Betriebes konnte sich Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) in Harsleben überzeugen. Heute arbeiten hier rund 25 Beschäftigte. "Über 95 Prozent der ostdeutschen Betriebe haben weniger Mitarbeiter", sagte Haseloff. Damit gehöre die Firma zu der fünfprozentigen Spitzengruppe.

"In der Hauptsaison, im November/Dezember, brauchen wir bis zu 40 Zusatzkräfte", berichtete Geschäftsführer Oliver Reich. Dann werden täglich bis zu zehn Tonnen Fisch aus aller Welt verarbeitet. "Warum wird hier aber keine Harzer Forelle genutzt?", fragte der Gast. Das sei schon einmal versucht worden, man wolle es erneut prüfen.

Immer mehr komme es heute auf Qualität und Nachhaltigkeit an. "Deshalb unterziehen wir uns regelmäßig der teuren Zertifizierung", sagte Alexander Reich. Schon die möglichst transparente Verpackung soll verdeutlichen, welch hochwertige Ware angeboten wird.

Wie sorgfältig die Fertigprodukte per Hand sortiert und verpackt werden, davon konnten sich die Besucher beim Rundgang überzeugen.

So manches Produkt kennt der Ministerpräsident bereits von seinen Visiten auf der Grünen Woche in Berlin. "Anchovispaste finde ich in meinem Supermarkt aber nicht", bedauerte er. "Haken Sie im Markt mal nach", schlug Marketingchefin Gisela Maeße vor.

Als ostdeutscher Produzent habe man es vor allem im Westen schwer, sei aber inzwischen in vielen Handelsketten gelistet. Während die Rohfischpreise steigen, kämpfe der Betrieb beim Handel, um diese Kosten im Preis umzusetzen.

Die seit Generationen gepflegten und stets weiterentwickelten Rezepturen sorgen zunehmend für Akzeptanz beim Kunden. Wurden 2008 rund 550 Tonnen Fisch im neuen Objekt in Harsleben verarbeitet, stieg die Menge auf rund 900 Tonnen im Jahr 2011.