1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Wolmirstedt
  6. >
  7. Drei Frauen stellen in Kirche aus

Initiative "Neue Kunst in altern Mauern" in Groß Ammensleben gestartet Drei Frauen stellen in Kirche aus

Von Karl-Heinz Klappoth 30.04.2013, 03:15

Die Straße der Romanik wird 20. Aus diesem Anlass gibt es eine landesweite Initiative "Neue Kunst in alten Mauern". Die erste Ausstellung wurde am Sonntag in der ehemaligen Klosterkirche in Groß Ammensleben eröffnet.

GroßAmmensleben l Die Ausstellung der landesweiten Initiative "Neue Kunst in alten Mauern" im Rahmen der traditionellen musikalischen Serenade "HalbSechs" wurde am Sonntag in Groß Ammensleben mit guter Resonanz eröffnet. Mit Unterstützung des Berufsverbandes der Bildenden Künstler Sachsen-Anhalts, des Kulturwerks und des Tourismusverbandes Sachsen-Anhalt werden in Zusammenarbeit mit den lokalen Vereinen 60 Künstler 18 Bauwerke entlang der Straße der Romanik mit neu geschaffenen Kunstwerken ausschmücken. Die ehemalige Klosterkirche St. Peter und Paul in Groß Ammens- leben war die erste Station.

Drei Künstlerinnen stellen noch bis zum 23. Juni in der Niederen Börde aus und haben mit ihren unterschiedlichen Handschriften im Kirchenschiff eine Symbiose aus Altem und Neuem geschaffen und somit neue Sichtweisen eröffnet.

Babette Weidner erfüllte sich einen Wunsch aus Kindheitstagen und studierte Malerei und Grafik an der Kunsthochschule Burg Giebichenstein und war Meisterschülerin bei Prof. Ulrich Müller-Reimkasten. 2002 gründete die Künstlerin mit dem "Forum für Malerei" ihre eigene Galerie in Halle/Saale, das sich zu einem gefragten Zentrum der Halleschen Kunstszene entwickeln konnte. Sie stellt deutschlandweit aus und die in Groß Ammensleben zu erlebende Installation "Auferstehung" war im Jahr 2007 mit dem zweiten Platz im Wettbewerb "Das alternative Altarbild" ausgezeichnet worden.

Zu den Gobelins im Altarraum ergriff Gertraud Schaar das Wort. Die Mitgestalterin des "Halleschen Kunst- teppichs" widmet sich vornehmlich der textilen Kunst und ihren unterschiedlichen Herstellungsformen vom Knüpfen über das Weben bis hin zum Sticken und Applizieren. Aufwändige filigrane Detailarbeiten der Kunstpreisträgerin von Halle-Neustadt reihen sich zu durchaus monumentalen Gobelins.

So wurde das Gemälde der Klostergründung abgehängt, um Platz zu schaffen für drei großformatige Wandteppiche mit grafischen Elementen. Zu dem sicherlich herausragendsten der Textilteppiche der künstlerisch ebenfalls einst an der Kunsthochschule Burg Giebichenstein tätigen Künstlerin ist die "Dreistimmige Invention" mit ihrem ebenso visuellen wie musikalischen Bezug. Für das Kunstwerk wurden etwa zehn Kilometer schwarzes Garn benötigt.

Als letzte der drei Frauen stellte Cornelia Felsch ihre Intentionen vor. Ihre Liebe gilt vorrangig der Metallgestaltung in unterschiedlichsten Ausprägungen.

Doch auch von anderen Materialien und ihren speziellen Eigenschaften lässt sich die an der Kunsthochschule Burg Giebichenstein diplomierte und in dem Künstlerort Machern bei Leipzig lebende Künstlerin schöpferisch anregen. Ihr Hauptwerk in der Kloster- kirche Groß Ammensleben ist neben einer vieldeutigen Stele die großformatige Arbeit des "Taufbaums", zu sehen im Bereich unter der Orgelempore. Zugleich wurde ein Einblick in den schöpferischen Findungsprozess gewährt und feierlich eine weitere Arbeit enthüllt. Die zahlreichen Besucher stellten interessiert ihre Fragen, erhielten erschöpfende Antwort von den Künstlerinnen und konnten die Kunstwerke teilweise sogar anfassen.

Für die musikalische Umrahmung sorgte das hauseigene Ensemble. Michael Löderbusch saß an der Orgel, Elisabeth Löderbusch und Judith Drexler spielten die Flöte und die Oboe barock.