1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Wolmirstedt
  6. >
  7. Neue Überlegungen für Umbau der Bördeschule

Gemeinde berät mit Fachleuten über schrittweise Sanierung in Hermsdorf - Schülerzahlen steigen weiter Neue Überlegungen für Umbau der Bördeschule

Von Maik Schulz 11.05.2013, 01:17

Nicht auf einen Schlag, dafür in drei Etappen könnte die Hermsdorfer Schule umgebaut werden. Diesen Vorschlag diskutierten Ortschaft, Bauamt und ein Experten-Team. Der Grund: Ein großer Wurf mit Fördermitteln ist in weite Ferne gerückt.

Hermsdorf l Er lässt nicht locker, drängt und argumentiert. Sie lässt nicht locker, hofft und verweist auf die steigenden Schülerzahlen und die sich zuspitzende Lage in den Klassenräumen. Hermsdorfs Ortsbürgermeister Dieter Dähnhardt und Schulleiterin Katrin Zimmermann wollen die ins Stocken geratenen Bemühungen für eine größere - am liebsten neue - Bördegrundschule beschleunigen. Schubkraft für das Anliegen liefert der Hermsdorfer Ortschaftsrat, der stetig auf die dramatische Lage in der Bördegrundschule hinweist und endlich Erfolge sehen will.

Die Schülerzahlen im Einzugsbreich der Hermsdorfer Schule steigen und steigen. Schon ab dem kommenden Schuljahr reichen die Klassenräume nicht mehr aus. Zwei Klassen müssen in den Hort umziehen.

Ortsbürgermeister drängt seit Wochen auf eine Lösung

Die Aussichten auf Fördermittel durch das Landesförderprogramm für Schulen (STARK III) sind mäßig bis gering. Für einen Neubau wird es voraussichtlich gar keine Fördermittel von der EU geben, eher für die Sanierung vorhandener Gebäude. Der Ortschaftsrat fordert, den Standort in der Dorfmitte zu erhalten - durch Umbau und Erweiterung der Grundschule. Doch es geht aufgrund der ausbleibenden Fördermittel nicht so recht voran.

Deshalb hatte Ortsbürgermeister Dieter Dähnhardt in den vergangenen Wochen Alarm in den Ausschüssen des Gemeinderates geschlagen und darauf gedrängt, endlich klare Zeichen für die Zukunft zu setzen. Dähnhardt erinnerte: "Alle Gemeindegremien waren sich einig: Hermsdorf steht ganz oben auf der Liste, wenn es um Investitionen in die Schullandschaft der Gemeinde geht. Kommen keine Fördermittel, müssen wir eben schauen, was wir selbst machen können, damit das Problem gelöst wird."

Einen Standort in der Dorfmitte hält auch das Experten-Team für das Integrierte gemeindliche Entwicklungskonzept der Hohen Börde (IGEK) für die beste Variante. "Die Konzentration auf einen Standort entspricht genau den Empfehlungen der Demogra- fiestudie von 2011", unterstrich Wolfgang Bock, der Leiter des IGEK-Teams in Hermsdorf.

Ziel: Ein Campus für 170 Schüler mit Nähe zu Kita und Hort

Die Schule solle Teil der neuen Dorfmitte mit moderner Kita, Jugendklub, Mehr-Generation-Haus und Kulturkirche bleiben. Eine Auslagerung der Schule auf die grüne Wiese verlängere die Wege, etwa zur Turnhalle und zum Hort. Ein Leerzug der Schule reiße zudem ein Loch in die "Neue Dorfmitte".

Zusammen mit einem Architekten haben das Bauamt Hohe Börde und die Ortschaft Hermsdorf an alternativen Lösungen getüftelt. Anstelle eines ohnehin nicht förder- fähigen Neubaus auf der grünen Wiese oder auf dem derzeitigen Schulparkplatz hat das Bauamt nun Möglichkeiten zu einer schrittweisen Sanierung und Erweiterung des vorhandenen Hort- und Schulkomplexes entwickelt. Hort und Schule sollen in mehreren Etappen baulich miteinander verbunden, saniert und schrittweise erweitert werden. Für die einzelnen Etappen sollen separate Förderanträge gestellt und zur Not (teilweise) auch ohne Fördermittel gebaut werden.

Dieses Konzept könnte laut Einschätzung von Bauamt und Architekt innerhalb von drei Jahren umgesetzt werden. Parallel dazu könnte sich die Gemeinde um Fördermittel für eine neue Ein-Feld-Sporthalle bemühen. "Damit wäre in drei Jahren ein funktionsfähiger Campus für 170 Schulkinder plus Hort und Kita geschaffen", erklärte Bauamtsleiter Rüdiger Schmidt bei einem Treffen in Hermsdorf. Erste Planungs- entwürfe liegen bereits vor.

In den kommenden Wochen beginnt nun die Vorstellung dieser Vorschläge in den Gremien der Gemeinde. Die Vertreter der IGEK-Teams halten diese Möglichkeit für eine interessante Lösung.