1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Wolmirstedt
  6. >
  7. Land sorgt für immer knappere Haushaltsmittel

Interview zum Jahreswechsel mit dem Burgstaller Bürgermeister Sigurd Heimann Land sorgt für immer knappere Haushaltsmittel

17.01.2014, 01:14

Traditionell richtet Volksstimme-Redakteur Burkhard Steffen zum Jahreswechsel drei Fragen an die Bürgermeister der Verbandsgemeinde Elbe-Heide. Heute der Burgstaller Bürgermeister Sigurd Heimann (parteilos).

Volksstimme: Was betrachten Sie als die wichtigsten Ereignisse in Ihrer Gemeinde im Jahr 2013?

Sigurd Heimann: Zu den wichtigsten Ereignissen zählt auf alle Fälle der nun mehrfach bestätigte Erhalt unserer Grundschule. Dabei ist natürlich der Verlauf der Auseinandersetzung kein Ruhmesblatt für einige Beteiligte. An dieser Stelle möchte ich mich besonders bei den Eltern bedanken, die bei allen Emotionen, die hochgekocht sind, durch faire Argumentation letztlich die Bürger unserer Verbandsgemeinde überzeugen konnten. Auch für die Ortsteile der Gemeinde Burgstall konnte im vergangenen Jahr Positives geleistet werden. In den Ortsteilen Blätz und Dolle wurden neue Kinderspiel- plätze errichtet. Das Bürgerhaus in Dolle erhielt durch Umbau eine neue Küche in einem nicht mehr genutzten Raum des Bürgerhauses. Damit ist endlich die Küchenzeile aus dem Saal verschwunden. Im Ortsteil Burgstall wurden die Sanitäranlagen in der Turnhalle total erneuert. Erfreulich ist die Entwicklung bei den Vereinen. So hat sich aus den Elterninitiativen zum Märchenspiel zu Weihnachten ein neuer Verein entwickelt. Der Verein "Vielfalt" als Arbeitsname hat mit vielen Ideen und großer Elternbeteiligung das Märchenspiel auf die Freilichtbühne auf dem Festplatz verlegt und in Erweiterung ein "Lichterfest" daraus gemacht. Eine große Beteiligung von den Bürgern der Gemeinde und die Begeisterung aller Gäste lassen vermuten, dass auch in diesem Jahr wieder ein Lichterfest (Weihnachtsmarkt) stattfinden wird. An dieser Stelle sei den Hauptinitiatoren Franca Müller und Carsten Miehe herzlichst gedankt. Auf kulturellem Sektor seien noch das Köhlerfest in Dolle, der Ball der Aktiven (eine Gemeinschaftsarbeit von Sportverein, Schützenverein und Ortsfeuerwehr) und die zum zweiten Mal stattgefundene gemeinsame Weihnachtsfeier der Senioren aus allen Ortsteilen unserer Gemeinde genannt.

Volksstimme: Was erwarten Sie für Ihre Gemeinde im Jahr 2014?

Sigurd Heimann: Auch im Jahr 2014 wollen wir die kontinuierliche Arbeit fortsetzen. Erschwert wird das allerdings dadurch, dass die Haushaltsmittel durch Streichungen des Landes immer knapper werden. Auch die doppische Haushaltsführung trägt durch die Abschreibungen dazu bei. Für den Erhalt und die Renovierung unserer 36 kommunalen Wohnungen sind 30000 Euro in den Haushalt eingestellt.

"Halte von der Landesverordnung zur Schulentwicklungsplanung weniger als nichts."

Die Trauerhalle in Burgstall wird renoviert, der Aufbau von Stelen auf den Friedhöfen wird fortgesetzt. Für die Renovierung der Dorfgemeinschaftshäuser in Cröchern und Burgstall stehen 25000 Euro zur Verfügung, für den Winterdienst wird im Ortsteil Cröchern ein neues Fahrzeug angeschafft. Eine Buswartehalle für 3000 Euro soll die Kinder vor Witterungsunbilden schützen. In Cröchern werden das Dach und der Fußboden der Bühne auf dem Festplatz repariert. Auf kulturellem Gebiet wollen wir auf Vorschlag unseres Köhlers Klaus Benze einen Minimeiler zusätzlich aufstellen, der von Kindern und Jugendlichen von A bis Z gewartet wird. Hilfestellung gibt uns dabei die Jugendkoordinatorin der Verbandsgemeinde, Sandra Kirchmann. Unsere Burgstaller Heidejagdhornbläser feiern in diesem Jahr ihr 20-jähriges Bestehen. Das wird garantiert ein kultureller Leckerbissen.

Volksstimme: Was halten Sie von der Landesverordnung zur Schulentwicklungsplanung?

Sigurd Heimann: Weniger als nichts. "Teile und herrsche" haben schon die alten Römer gesagt. Dieses Prinzip feiert immer wieder Auferstehung. Auf der untersten Ebene sollen zwangsverordnete Entscheidungen getroffen werden, aber zum Schluss bestimmt das Land über Erhalt oder Schließung von Schulen. Wer so in die Entwicklungsmöglichkeiten der Kinder eingreift, kann mit noch so schönen Argumenten kommen, die Bevölkerung wird sie nicht akzeptieren. Leider wird die Entscheidungsträger kaum noch jemand kennen, wenn die negativen Auswirkungen sichtbar werden.