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Berufsorientierungsprojekt soll Berufe rund ums Auto nahebringen Leibniz-Schüler spüren Benzin im Blut

Von Gudrun Billowie 21.03.2014, 02:20

Die Leibniz-Sekundarschule hat sich für die Aktion "Ideen machen Schule" beworben. Ein Berufsorientierungsprojekt, in dem Schüler die Kraftfahrzeugbranche kennen lernen, soll die Jury überzeugen, die Schule finanziell zu unterstützen.

Wolmirstedt l Wer Benzin im Blut spürt, ist in der Leibniz-Schule gerade richtig. Berufe wie Kraftfahrer und Mechatroniker sollen den Schülern ab dem kommenden Schuljahr im Rahmen eines Berufsorientierungsprojektes nahegebracht werden. Obwohl dieses Projekt erst im September starten soll und die Finanzierung noch ungewiss ist, verbucht Schulleiter Ingolf Berg das Angebot bereits als Erfolg. "Wir haben zehn bis zwölf Plätze zur Verfügung und es liegen bereits 20 Anmeldungen von Schülern vor."

Lucas Feyer gehört zu den Interessierten. Der 13-Jährige ist mit seinem Anmeldezettel umgehend nach Hause gelaufen, hat ihn von den Eltern unterschreiben lassen und wieder zur Schule gebracht. Andere Schüler haben sich die Abgabezeit ihrer Anmeldungen schriftlich vermerken lassen, damit in der Schule klar ist, dass sie zu den ersten Bewerbern gehören.

Den 13-jährigen Lucas Bartsch hat sein Stiefvater zur Anmeldung ermuntert. Der ist Kraftfahrer und das möchte Lucas später auch einmal werden. Darum kommt das Kennenlernangebot für Berufe rund um Auto und Co. dem Siebtklässler gerade recht. "Es ist eine gute Möglichkeit, in diese Branche hineinzuschnuppern."

Das Berufsorientierungsprojekt steht für Schüler der achten bis zehnten Klassen offen. "Es soll von September 2014 bis Ende 2017 einmal im Monat laufen", erklärt Ingolf Berg. Vier Projektfelder sollen den Schülern Optionen für ihre spätere Tätigkeit eröffnen. Das erste Feld nennt sich Berufskunde und soll einen Überblick über die Arbeit von Zweiradmechanikern, Fachlageristen, Sevicefahrern oder Berufskraftfahrern geben.

Das zweite Feld dient der praktischen Erfahrung. Die Schüler lernen Fahrzeuge zu bedienen und selbst zu warten. "Sie werden unter anderem Gabelstapler fahren", verrät der Schulleiter. Diese praktische Phase des Projektes freut vor allem Sophie Zimmermann. "Ich schraube zu Hause gerne an Mopeds herum", sagt die Schülerin der siebten Klasse. Ihr Traumberuf heißt deshalb schon jetzt Kraftfahrzeugmechatroniker und Sophie hofft inständig, dass sie bis dahin beim Berufsorientierungprojekt mitmachen darf.

Im dritten Feld geht es zur Sache. Die Mädchen und Jungen dürfen erste Fahrübungen absolvieren, auf dem Moped oder im Auto. "Das betrifft natürlich die Älteren", versichert Ingolf Berg. Im vierten Feld des Projektes erhalten die Schüler Einblicke in das große Thema der Fahrerlaubnis. Sie hören, welche Klassen der Fahrerlaubnis es gibt und erfahren etwas über die Hintergründe der medizinisch-psychologische Untersuchung (MPU), im Volksmund "Idiotentest" genannt.

Damit das Berufsorientierungsprojekt gelingt und die Praxisnähe gesichert ist, braucht die Schule Kooperationspartner, Profis, die alle speziellen Fragen beantworten können. Dafür konnte die Leibniz-Schule die Fahrschule Thiede gewinnen.

Finanzielle Unterstützung wird vor allem für die Nutzung der Fahrzeuge und Referentenhonorare benötigt. Da könnte die gemeinsame Aktion "Ideen machen Schule" von Volksstimme und PSD-Bank Braunschweig helfen. Die geht bereits zum achten Mal an den Start und sponsert die zehn besten, kreativsten Ideen für einen besseren Unterricht zum Thema "Lernen ist spannend, Lernen macht Spaß" mit jeweils maximal 4000 Euro. Die Bewerbungsfrist für dieses Projekt wurde bis zum 15. Mai verlängert. Die Verlängerung spannt das Team der Leibniz-Schule um Ingolf Berg weiter auf die Folter. "Wir sind gespannt, ob unser Projekt die Jury überzeugt", sagt Berg.