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Gemeinde muss Schulentwicklungsplanung ändern / Land lässt keine Ausnahmen von Verordnung zu Ringen um die Zukunft der Olbetal-Grundschule

Von Maik Schulz 11.04.2014, 01:23

Die Eichenbarleber "Olbetal"-Grundschule wird nicht eigenständig bleiben. Bereits ab dem neuen Schuljahr ist Schluss. Wie das Ende gestaltet wird, ist offen. Der Landkreis hat die Gemeinde im Auftrag des Landes aufgefordert, sofort zu handeln.

Eichenbarleben/Rottmersleben/HoheBörde l Die vom Gemeinderat Hohe Börde im Juli 2013 beschlossene und auch vom Kreistag bestätigte Schulentwicklungsplanung für die Hohe Börde muss geändert werden.

Die Gemeinde wollte die Schulstandorte Eichenbarleben und Rottmersleben bis zum Schuljahr 2017/2018 erhalten und dann in Etappen schließen. Bis dahin sollte der Hermsdorfer Schul-Ersatzneubau stehen und Kapazitäten für dann insgesamt vier modern ausgestattete Grundschulen (Hermsdorf, Bebertal, Irxleben und Niederndodeleben) in der Hohen Börde schaffen.

Das Land pocht aber auf die Einhaltung ihrer Verordnung zur Schulentwicklungsplanung und die damit verbundenen Mindestschülerstärken. Ausnahmen davon sollen nicht zugelassen werden.

Das hat Folgen für die Hohe Börde: Eichenbarleben erreicht 2014 nicht genügend Erstklässler (15). Der Landkreis hat die Gemeinde auf Anweisung des Landes deshalb aufgefordert, ihre Schulentwicklungsplanung umgehend zu korrigieren. Nach einem Gespräch zwischen der Gemeinde Hohe Börde und Vertretern des Landkreises, des Landesschulamtes und des Kultusministeriums sind vier Möglichkeiten erarbeitet worden, wie diese Korrektur - mit Zustimmung des Landes - aussehen könnte (siehe Kasten).

Bürgermeisterin empfiehlt Möglichkeit der Fusion

Darüber informierte Gemeindebürgermeisterin Steffi Trittel den Gemeinderat in dieser Woche. Erste Gespräche mit den Schulleiterinnen in Eichenbarleben und Irxleben habe sie bereits geführt.

Die Bürgermeisterin empfahl im Gemeinderat die mögliche Variante einer Fusion der Grundschulen Irxleben und Eichenbarleben. Diese Variante ermöglicht ein gleichberechtigtes Zusammengehen und eine zeitlich befristete Außenstelle in Eichenbarleben. Wenn in Irxleben (oder andernorts) Kapazitäten für eine komplette Übernahme der in der Eichenbarleber Außenstelle lernenden Schüler geschaffen worden sind, wird Eichenbarleben komplett geschlossen.

Gemeinderat will am 24. April neue Planung beschließen

"Im Grunde ändert sich dadurch nicht viel im Vergleich zu unseren bisherigen Plänen", schätzte Gemeinderat Matthias Schwenke ein, "denn nach wie vor werden Kinder in Eichenbarleben so lange zur Schule gehen, bis wir an den anderen Schulstandorten Bedingungen geschaffen haben, die eine Aufnahme der Olbetal-Schüler ermöglichen."

Ähnlich sah das auch der Bornstedter Ortsbürgermeister und Gemeinderat Andreas Arnecke: "Im Interesse des Kinder und der Eltern an der Olbetalschule sollten wir Eichenbarleben so lange wie möglich im Bestand halten. Jede Mini-Chance für Eichenbarleben müssen wir nutzen. Wer weiß, wie die nächsten Landtagswahlen ausgehen. Für mich ist Eichenbarleben noch lange nicht gestorben." Thomas Schultze, Gemeinderat und Irxleber Ortsbürgermeister, erklärte: "Der Gemeinderat sollte so schnell wie möglich eine Sondersitzung mit den beiden betroffenen Schulleiterinnen einberufen. Wir müssen schnell und solide entscheiden. Die Eltern brauchen schnell Gewissheit, wie es weiter geht."

Die Ratsrunde verständigte sich auf eine Sondersitzung des Gemeinderates für Donnerstag, 24. April. Haupttagesordnungspunkt wird dann ein Änderungsbeschluss zur Schulentwicklungsplanung sein. Die Tendenz ist eine Fusion mit dem Hauptgrundschulstandort Irxleben und der zeitlich befristeten Außenstelle in Eichenbarleben.

Darüber hinaus hat der Landkreis unter Berufung auf das Kultusministerium mitgeteilt, dass eine ähnliche Problemlage wie jetzt in Eichenbarleben in drei Jahren in Rottmersleben akut wird. Auch dort müsse die Gemeinde handeln. Die Rathausverwaltung informiert derzeit die Eltern brieflich über die neue Situation.