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Diskussion um Raser und Kinder im Irxleber Wohngebiet "Am Schnarsleber Weg" Anwohner fordern Spielstraßenschilder

17.04.2014, 01:20

Die Einrichtung von verkehrsberuhigten Bereichen (Spielstraßen) fordern Anwohner in drei Straßen im Wohngebiet "Am Schnarsleber" Weg. Ein Vertreter der Anwohner begründete die Forderung im für Verkehr zuständigen Wirtschaftsausschuss des Gemeinderates Hohe Börde.

Von Maik Schulz

Irxleben/HoheBörde l Das Wohngebiet "Am Schnarsleber Weg" ist bereits ab der Einfahrt in die Straße Oberes Sülzetal als komplette Tempo-30-Zone ausgewiesen. Doch keine 50 Meter später - in Höhe der ersten von drei abgehenden Ringstraßen - haben einige Autofahrer die Vorgabe des Verkehrsschildes vergessen.

Das berichtete Anwohner Matthias Welling im Wirtschaftsausschuss der Gemeinde. "Die Einmündungsbereiche sind sehr unübersichtlich, aber das kümmert einige Autofahrer nicht. Sie rasen um die Ecke ohne Rücksicht auf Verluste." Auf den Straßen spielen Welling zufolge vor allem an Nachmittagen und den Wochenenden viele Kinder. "Unser Wohngebiet hat in den vergangenen Monaten einen wahren Boom erlebt. Immer mehr junge Familien mit Kindern ziehen dorthin. Die Kinder spielen auf der Straße und im Kreuzungsbereich", berichtete Welling. Er hat sich mit vielen Anwohnern unterhalten und bereits Unterschriften gesammelt. "99 Prozent haben unterschrieben, nur einer sieht keinen Handlungsbedarf. Die deutliche Mehrheit sieht genügend Gründe zum Handeln, bevor etwas passiert. Wir wollen, dass die drei Straßen `Am Schnarsleber Weg`, Weizengrund, und Hopfenbreite als verkehrsberuhigte Bereiche - im Allgemeinen als Spielstraßen bezeichnet - ausgewiesen werden".

Viele Straßenschilder oder massive Tempoblocker

Die baulichen Vorsaussetzungen dafür seien vorhanden, da eine bauliche Trennung von Fahrbahn und Gehweg (etwa Hochborde) nicht vorhanden sind. Bekannt sind Welling auch die Folgen der Einrichtung einer Spielstraße (siehe Kasten).

Einige Mitglieder des Wirtschaftsausschusses verwiesen darauf, dass die drei besagten Straße reine Anliegerstraßen seien. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Raser selbst zu den Anliegern gehören, liege auf der Hand.. "Das ist auch so", bestätigte Welling, "Nur: Wir wissen nicht, was wir dagegen noch unternehmen sollen."

Das Ordnungsamt verwies darauf, dass auch neue Straßenschilder nicht unbedingt etwas am Fahrverhalten ändern werden. "Wir haben nichts dagegen, neue Schilder aufzustellen, können die Argumente der Anwohner nachvollziehen. Die Frage ist nur, ob diese Schilder befolgt werden - ohne Kontrollen", meinte Annika Büder vom Ordnungsamt. Hinsichtlich der Kontrollen sah Welling Polizei und Ordnungsamt in der Pflicht. Ausschussmitglieder halten dagegen bauliche Veränderungen - etwa durch massive Blumeninseln und andere tempohemmende Hindernisse - für wirksamer. Spielstraßen-Schilder könnten die Kinder auch in einer falschen Sicherheit wiegen.

Ortschaftsrat soll eine Entscheidung fällen

Der Wirtschaftsausschuss empfahl, die Angelegenheit durch den Irxleber Ortschaftsrat klären zu lassen. Der Ausschussvorsitzende Matthias Schwenke, selbst Irxleber, erklärte: "Das Thema gehört in den Ortschaftsrat. Wir müssen das Begehren von mehr als 50 Anliegern ernst nehmen." Schwenke erinnerte an das Parkverbot in Spielstraßen, "das dann auch für Anwohner gilt". "Ich persönliche halte Fahrbahn-Einengungen bereits auf der Zufahrtsstraße `Oberes Sülzetal` für effektiver. So wird dort bereits das Tempo bei der Einfahrt ins Wohngebiet gedrosselt. An der Schule und der Kita haben wir mit dieser Methode gute Erfahrungen gemacht. Diese Fahrbahn-Einengungen könnten im Zuge des Endausbaus des Wohngebietes erfolgen", erklärte Matthias Schwenke.