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Burgstaller Kirche wird innen saniert / Ungewöhnliche Aktion trägt zur Finanzierung bei Sterne im Altarraum suchen einen Käufer

Von Burkhard Steffen 29.04.2014, 03:18

In der Burgstaller Kirche werden sich ab 12. Mai die Handwerker tummeln. Der Innenraum der Kirche soll umfassend saniert werden. Finanzielle Unterstützung kommt dafür auch aus dem Leader-Programm der Europäischen Union.

Burgstall l Der Altarraum der Burgstaller Kirche wird wieder einen Sternenhimmel bekommen. "Der Restaurator hat nach dem Abkratzen alter Farbschichten entdeckt, dass es früher hier einen solchen Sternenhimmel gab", erzählt Pfarrer Dieter Kerntopf.

"Sobald wir alle 256 Sterne zuordnen können, wird die Aktion beginnen."

Sterne auf einem blauen Grund gibt es auch in der Colbitzer Kirche und in der Apsis der Hillersleber Klosterkirche. In beiden Kirchen bestand die Möglichkeit, "sich einen Stern zu kaufen" und damit die Restaurierungsarbeiten finanziell zu unterstützen. Das soll auch in Burgstall möglich sein.

"Sobald der Restaurator seine Vorlage fertig hat und wir jeden der 256 Sterne zuordnen können, wird die Aktion beginnen", kündigte Dieter Kerntopf an. Ein Stern wird dann etwa 50 Euro kosten. Dafür bekommt der Spender eine Urkunde über "seinen Stern".

Doch mit dieser Aktion wird nur ein Bruchteil der Gesamtkosten für die Baumaßnahme finanziert. Insgesamt sind rund 195000 Euro für die zwei Baustufen erforderlich. Während die erste Baustufe die komplette Sanierung des Innenraumes beinhaltet, erfolgt in der zweiten Baustufe die Restaurierung der Orgel. Dafür sind rund 64000 Euro veranschlagt.

Die Baukosten werden aus verschiedenen Quellen finanziert. So kommen 40000 Euro vom Kirchenkreis, weitere 50000 Euro von der Landeskirche. Die Gemeinde Burgstall unterstützt die Arbeiten aus ihrem Haushalt mit 35000 Euro.

"Gottesdienste werden während der Bauzeit im Gemeinderaum des Pfarrhauses stattfinden."

"Aus dem Leader-Programm der Europäischen Union fließen weitere 40000 Euro", freute sich Pfarrer Dieter Kerntopf über den Zuwendungsbescheid, der in der vergangenen Woche zugestellt wurde. Der verbleibende Rest muss aus Spenden und Eigenmitteln der Kirchengemeinde finanziert werden.

"Das Kirchenschiff wird komplett neu ausgemalt", informierte Heinz Tietke, der die Arbeiten als Planer begleitet, "die Kirchenbänke werden aufgearbeitet und mit einer Sitzheizung versehen. Außerdem sind erhebliche Nässeschäden zu beseitigen und ist das Mauerwerk trockenzulegen." Geplant ist, die Arbeiten bis Ende November abzuschließen.

Die Orgelbauer wollen allerdings schon früher fertig werden. So soll die restaurierte Orgel bereits im September erstmals erklingen können.

Während der Bauzeit muss die Kirche geschlossen bleiben, es wird allerdings weiterhin Gottesdienste in Burgstall geben. "Die werden dann im Gemeinderaum des Pfarrhauses stattfinden", informierte Pfarrer Dieter Kerntopf.