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Riesen-Erfolg Rasentraktorpiloten glänzen nach der Pause mit Kreativität

Von Constanze Arendt-Nowak 26.06.2014, 03:18

Ochtmersleben l Nach einem Aussetzer vor einem Jahr ist die Wiederbelebung des Ochtmersleber Rasentraktorrennens mehr als gelungen. Nicht nur, dass sich ein neues Organisationsteam den Hut aufgesetzt hat, nein, man könnte auch meinen, die Rasentraktorpiloten haben in der Pause zu noch mehr Kreativität gefunden.

Die meisten der Rasenmäher waren nicht nur in der Geschwindigkeit aufgeputscht, sondern auch mächtig in Schale geworfen worden. Manchmal auch inklusive Fahrer, schließlich suchte auch der Pokal für die Originalität einen neuen Besitzer.

"Fire Cats", "Winnetouch" und "Conchita Wurst"

Drei Gäste hatten dann die Qual der Wahl und setzten ihre Karte auf die Zwillinge Vanessa und Oliver Wetzig als Team "Fire-Cats" mit ihrem roten Feuerwehrauto. Selbst "Winnetouch" oder "Conchita Wurst", die so mancher in der Favoritenrolle für diesen Preis sah, hatten das Nachsehen.

Überhaupt hat das Fahrerfeld eine Verjüngung erfahren. Unter den 16 Startern - übrigens wieder mehr als bei den vergangenen Rennen - waren etliche Kinder und Jugendliche. Die nächste Generation rückt also nach.

Doch sowohl die Jungen als auch die "alten Hasen" gaben auf dem Rasen alles. Zunächst war gutes Augenmaß beim Maßmähen gefragt. Die Organisatoren um Viola Moser hatten sich auf eine Strecke von 11,11 Meter geeinigt, die gemäht werden sollte. Die neunjährige Mercedes Rogge, die unter dem Kampfnamen "Feuerteufel" antrat, stoppte ihren Mäher nach genau 11,20 Meter. "Zum Vergleich: Am weitesten vom geforderten Maß entfernt lag Simon Feldmann als `Der Zimmermann` mit gemähten 17,10 Meter", so Viola Moser.

Außerdem mussten auch in diesem Jahr die Rasentraktorpiloten die Wippe möglichst lange ins Gleichgewicht bringen und eine Slalomstrecke möglichst fehlerfrei meistern. Die insgesamt elfte Auflage sollte aber nicht nur Traditionen fortsetzen, sondern auch durch Neuheiten glänzen. Deshalb hatten sich die Organisatoren eine neue Aufgabe einfallen lassen. Die Teilnehmer mussten Geschick beweisen, indem sie mit einer Kneifzange einen Gegenstand greifen und ihn umlagern mussten. Manch einer setzte aber auch einfach nur auf die Geschwindigkeit - und so bewies Christian Koch in dieser Disziplin, dass in seinem kleinen wendigen Simson-Mäher viel "Power" steckt.

"WM-Fan" gewinnt das Spektakel ohne Einzelsieg

Für die Gesamtwertung zählten aber nicht nur Siege in den Einzeldisziplinen. So fuhr Ulf Moser, im Wettkampf "WM-Fan" genannt, auch ohne Einzelsieg den Pokal nach Hause. Auf dem Treppchen standen zudem der "WM-Held" Raphael Rösler und "Winnetouch" Jürgen Schäfer. Aber selbst Beatrix Hosang alias Toro Deutschland jubelte, obwohl sie den letzten Platz im Teilnehmerfeld belegte. "Dabei sein ist alles", war ihr Motto. Viola Moser würdigte aber die Leistungen besonders von Ulf Moser und Jürgen Schäfer, die, obwohl sie mit zum Organisationsteam gehörten, sich selbst noch auf das Rennen vorbereiteten.

Die Organisatoren zeigten sich mit dem Verlauf der Neuauflage des Ochtmersleber Rasentraktorrennens sehr zufrieden. "Wir danken allen Helfern und Unterstützern", sagte Viola Moser und lobte auch die Umrahmung unter anderem durch die Eichenbarleber Schlepperfreunde, die Ochtmersleber Kinderfeuerwehr und die Nachwuchsband "Under Skin". Der Erlös der Veranstaltung soll zeitnah an ortsansässige Vereine für die Kinder- und Jugendarbeit übergeben werden.

Die Tradition wird auf jeden Fall weiter leben

Für Viola und Ulf Moser, Janine Weinreich, Wolfgang Feldmann, Jürgen Schäfer, Marco und Hilmar Rose sowie Georg Pitschmann steht heute schon fest, dass im nächsten Jahr die Renn-Tradition weitergeführt werden soll. Und dann ist vielleicht auch der geistige Vater des Ochtmersleber Rasentraktorrennens, Günter Kohl, mit einen eigenen Rasentraktor am Start. Ansporn dafür soll auch der Ehrenpokal sein, den die Veranstalter als Trostpflaster zu ihm ins Krankenhaus geschickt haben. Hier musste der Ortsbürgermeister wegen einer Beinverletzung das Bett hüten und konnte diesmal nicht einmal die Rasentraktorpiloten anfeuern.