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Polizeistrukturreform: Einführung der ersten sechs Regionalbereichsbeamten im Landkreis Polizei sucht Nähe zu Bürger und Rathaus

Von Maik Schulz 05.07.2014, 01:20

Die ersten sechs Regionalbereichsbeamten (RBB) der Polizei haben in drei Gemeinden des Landkreises Börde ihre Arbeit aufgenommen. Sie sind Ansprechpartner für die Bürger und für die kommunalen Verwaltungen auf dem Lande.

Irxleben l Sie sind zu zweit und werden ab sofort auf den Straßen und Plätzen der ersten drei Gebietskörperschaften des Landkreises Börde unterwegs sein. In den Einheitsgemeinden Hohe Börde und Barleben sowie in der Verbandsgemeinde Elbe-Heide haben die drei RRB-Duos ihre polizeiliche Arbeit aufgenommen. Bis zum Herbst soll das System der Regionalbereichsbeamten flächendeckend eingeführt sein. Das erklärte der Leiter des Polizeireviers Börde Jörg Gebur bei der Vorstellung des Sextetts in der Polizeistation Irxleben (Gemeinde Hohe Börde).

Enger Kontakt vor Ort heißt der Aufgabenbereich

Aufgabe der RBB ist ausschließlich die Präsenz und Zusammenarbeit mit den Menschen in den Dörfern der Gemeinden. Sie sollen ständiger und fester Ansprechpartner für die Bürger, Schulen, Vereine oder Unternehmen sowie für die öffentliche Verwaltung in der Fläche sein, erklärte Gebur. "Dieser Aufgabe widmen sich die RBB uneingeschränkt. Bisher fuhren die Streifen von Auftrag zu Auftrag. So wird das bei den RBB nicht sein. Die Kollegen sind meist zu zweit unterwegs, suchen das Gespräch mit dem Bürger und halten engen Kontakt zur kommunalen Politik und zur Verwaltung, um in Bereichen, wo es Schnittstellen gibt, zusammenzuarbeiten." Die RBB können Anzeigen aufnehmen und sollen bei Problemen und Hinweisen schnell helfen.

Die Kontaktbeamten haben ihre Büros entweder in Rathäusern (Rogätz: Magdeburger Straße; Barleben: Breite Weg) oder - falls vorhanden - in Polizeidienststellen wie in der Polizeistation Irxleben (Hohe Börde) am Siekweg. Sie haben Zugang zum polizeilichen Datensystem, sind über ein RBB-Handy von den Kommunen jederzeit erreichbar und verfügen über einen eigenen Einsatzwagen. Bei geeigneten Voraussetzungen sollen Regionalbereichsbeamte auch die Möglichkeit haben, Dienstfahrräder zu nutzen. Denkbar hierfür sind Präsenzstreifen insbesondere in städtischen Bereichen, aber auch Einsatzanlässe wie Festumzüge oder Präventionsveranstaltungen.

"Die Resonanz in den vorbereitenden Gesprächen mit allen 13 Bürgermeistern des Landkreises war sehr gut. Die Idee kommt an", erklärte Revierleiter Gebur.

Steffi Trittel, die Bürgermeisterin der Gemeinde Hohe Börde, betonte: "Wir stehen diesem Modell sehr offen gegenüber, denn es gibt viele Dinge - wie etwa die illegale Vermüllung der Feldwege - bei der wir auf die Unterstützung durch die Polizei bauen. Wir empfehlen einen schnellen Kontakt zu den Ortsbürgermeistern, um Bedarfe und Wünsche in den Dörfern zu ermitteln. Das wäre ein guter Start. Ich freue mich sehr auf diese willkommene Zusammenarbeit."

"Alle zukünftigen RBB haben sich freiwillig gemeldet und sind ausgewählte, gestandene Polizisten, die aus Bereichen wie Kripo, Stationsdienst oder der Verkehrsunfallermittlung kommen. Sie werden Löcher in ihren bisherigen Dienststellen hinterlassen. Wir sind glücklich, diese Kollegen als RBB gewonnen zu haben", betonte Gebur.

Streifenkreise sind zweite Säule der Polizeireform

Polizeibeamte mit Ortskenntnissen und einem guten Draht zu Bevölkerung und Verwaltung steigern das Sicherheitsgefühl der Bürger, erleichtern die Arbeit der anderen Polizeibehörden und auch der Kommunen, findet Gebur.

Die Regionalbereichsbeamten sind eine Säule der Polizei-Struktur-Reform des Landes Sachsen-Anhalt. Eine zweite Säule werden die so genannten "Streifenkreise" sein. Um einen Standort herum wird ein Radius gezogen, in dessen Fläche Polizisten des Reviereinsatzdienstes im Einsatz sind. Diese Beamten sind für die so genannte Sofortlage - etwa bei Notrufen - zuständig. "Sie arbeiten entsprechend der Situation auch mit den RBB und anderen Polizeikräften zusammen. In der Regel haben aber RBB und die Streifenkreise verschiedene Aufgaben", unterstrich der Revierleiter. Polizeisprecher Joachim Albrecht ergänzte: "Unsere RBB brauchen die Akzeptanz und die Mitarbeit der Bevölkerung und der Verwaltungen. Dann wird diese bürgernahe Struktur auch gut funktionieren."