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Drohende Schließung der Hauptstelle Haldensleben hat erste Auswirkung Keine Schwangerenberatung mehr in der Ohrestadt

Von Ivar Lüthe 13.09.2014, 03:10

In Wolmirstedt wird es ab Montag keine Beratungsstelle für Schwangere mehr geben. Darüber hat am Freitag die Arbeiterwohlfahrt (Awo) als Trägerin informiert. Hintergrund sind die Kürzungspläne des Landes, die eine Schließung der Haldensleben Hauptberatungsstelle vorsehen.

Wolmirstedt l Die drohende Schließung der Schwangerschafts- und Sexualberatungsstelle der Awo in Haldensleben zum Jahresende hat bereits erste Auswirkungen: Schon ab Montag wird es in Wolmirstedt keine Außensprechstunde der Beraterinnen mehr geben. "Im Zuge der vorgesehenen Schließung der Haldensleber Beratungsstelle ab 2015 gibt es personelle Einschränkungen. Das Angebot der Außenstelle in Wolmirstedt kann ab Montag nicht mehr aufrecht erhalten werden", erklärte Heimtraut Bergmann, Leiterin der Beratungsstelle, am Freitag.

"Wir bedauern dies natürlich sehr, bitten aber um Verständnis", so Franziska Manske, stellvertretende Geschäftsführerin des Awo-Kreisverbandes Magdeburg, welcher der Träger der Beratungsstelle ist. Ratsuchende Schwangere aus dem Wolmirstedter Raum müssen sich dann an die Haldensleber Beratungsstelle wenden oder zur Schwangerenberatung nach Magdeburg fahren.

Hintergrund für den Wegfall der Außensprechstunde in Wolmirstedt sind Sparpläne des Landes. Im sogenannten Sicherstellungsplan für das Jahr 2015, der die Sicherstellung und Förderung von Schwangerschaftskonfliktberatungsstellen im Land Sachsen-Anhalt regelt, kommt die Beratungsstelle in Haldensleben nicht mehr vor. Sie soll nach der Entscheidung des Landesverwaltungsamtes in Halle zum 31. Dezember geschlossen werden.

Damit will sich die Awo nicht abfinden. Sie hat im Sommer Klage gegen diese Entscheidung eingereicht. Noch gibt es dazu keine Entscheidung, hieß es am Freitag vom Kreisverband Magdeburg auf Nachfrage.

Auch der Kreistag des Landkreises Börde sowie die Stadt Haldensleben kämpfen um den Erhalt der Beratungsstelle. Der Kreistag forderte bereits die Landesregierung mit einer Resolution auf, die Kürzungspläne zurückzunehmen. Es sei nicht nachvollziehbar, dass es in einem flächenmäßig so großen Landkreis wie dem Landkreis Börde nur noch eine Beratungsstelle in Oschers- leben geben solle.

In Haldensleben mündet der Protest gegen die Schließungspläne in einer Unterschriften- aktion. Unter anderem auf der Internetseite der Stadt Haldensleben (www.haldensleben.de) sowie auf der Facebookseite "Haldensleben 2020" sind alle Einwohner aufgerufen, sich für den Erhalt der Beratungsstelle einzusetzen. Die Aktion läuft noch bis zum 31. Oktober.