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Das soziokulturelle Zentrum "Schranke" will einen Filmclub ins Leben rufen / Bereits 2000 gab es ein ABM-Projekt Nach 13 Jahren werden "Dreharbeiten" wieder aufgenommen

Von Karl-Heinz Klappoth 19.09.2014, 03:06

Wolmirstedt l Sieben sogenannte Hausgruppen sind unter dem Dach des Soziokulturellen Zentrums "Schranke" im Bürgerhaus auf der Schlossdomäne. Neben dem Gemischten und dem Bergmannschor sind es die Töpfergruppe, der Malzirkel, die Keramiker, der Fotozirkel und die Hausband "Dizz o Wizzy". Geht es nach dem Vorstand, dann soll in Kürze noch ein weiterer hinzukommen - ein Filmclub. "Damit will der Verein ein Stück alte Wolmirstedter Filmkultur neu beleben", erläutert Schranke-Geschäftsführerin Christine Maluck, "und gleichzeitig eine unendliche Geschichte zu einem glücklichen Ende bringen, die bereits im Jahr 2000 erstmals aufflimmerte."

Diese Entscheidung aber hatte zuvor mächtig Staub aufgewirbelt. "Nicht wirklich", klärt Christine Maluck diese "Story" mit einem verschmitzten Lächeln auf. "Vor wenigen Tagen sind wir dem Bürgerhaus aufs Dach gestiegen und haben auf dem Boden für klar Schiff gesorgt. Dabei sind die fleißigen Helfer auf Projektoren, Abspielgeräte, Stative, Filmrollen und Plakate gestoßen, die hier seit 2001 verstaubten."

Wie sich die Geschäftsführerin noch gut erinnert, wurde zur Jahrtausendwende das Wolmirstedter Filmtheater, das Anfang der 90er schließen musste, entrümpelt. Der Verein sah eine gute Chance, mit den Utensilien im Bürgerhaus einen Filmclub zu installieren. Eine ABM-Maßnahme wurde bewilligt, doch nach einem Jahr das Projekt nicht weiter verlängert. Das Ende des "kurzen Streifens", die Gerätschaften wurden auf den Boden gebracht, wo sie unter einer dicken Staubschicht über die Jahre in Vergessenheit gerieten. Bis kürzlich beim Arbeitseinsatz mächtig Staub aufgewirbelt wurde und die Filmschätze zum Vorschein kamen. "Diesmal aber bleiben wir dran", verspricht Christine Maluck, "wir werden die Gerätschaften so aufpolieren, dass über kurz oder lang im Bürgerhaus ein Film wie zu Großmutters Zeiten zur Aufführung kommt."

Es wäre die zweite Vorstellung binnen 15 Jahren. "Im Jahr 2001 hatte es der Schranke-Verein geschafft, nachdem die Technik instand gesetzt worden war, Ferienkinder zu einer Filmvorführung in den Schlosskeller einzuladen. Und die Mädchen und Jungen saßen in Stuhlreihen, die bis zu ihrem Aus im Filmtheater den Besuchern Platz boten.

Christine Maluck weiß aber auch, dass die Filmtechnik in den vergangenen Jahren sehr gelitten hat, "dennoch wollen wir das Filmprojekt erneut angehen. Wir sind daher dankbar, wenn sich Interessierte melden, die im Filmclub mitarbeiten wollen". Die neue Hausgruppe hat mit Gerhard Maluck auch bereits einen Leiter. Außerdem haben acht Mitglieder ihre Mitarbeit zugesagt. In den nächsten Tagen will Christine Maluck außerdem das Gespräch mit Simon Weidenreich suchen. Der Wolmirstedter leitete bereits 2000 das ABM-Projekt gemeinsam mit Erhard Echtermeyer, hat darüber hinaus jahrelang als Filmvorführer gearbeitet und war zudem mit einem Wanderkino unterwegs.