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Hobbyfotograf Bernd Stage nutzt viele Tricks für besondere Fotos Taschenlampenlicht malt die Steine an

Von Gudrun Billowie 09.10.2014, 03:14

Wolmirstedt l Bernd Stages Bilder sind keine Fotomontagen, dennoch wirken manche geheimnisvoll. Seltsames Licht zaubert eine mystische Stimmung. Teufelssteine bei Nacht tragen rote Spuren, als hätte sich der Beelzebub den Huf aufgerissen. Das Schloss Hundisburg scheint bunt angestrahlt. "Lichtpainting" verrät der Fotograf, "Malerei mit Licht." Der Hobbyfotograf benutzt für solche Effekte Taschenlampen. "Jemand muss die Objekte damit anstrahlen und dann entstehen farbige Bilder", verrät er. Ganz so einfach scheint die Technik dann doch nicht zu sein, denn für solche Effekte sind besondere Taschenlampen und spezielle Kameraeinstellungen notwendig.

Bernd Stage stellt in der Blauen Galerie in der August-Bebel-Straße 1 aus. Zur Vernissage am Dienstagabend sind viele Gleichgesinnte gekommen, Hobbyfotografen und -maler. "Es ist die zehnte Vernissage in dieser Galerie", sagt Hausherr Bernd Rothämel, "die anderen waren federführend von der Wolmirstedterin Renate Seidel gestaltet."

Nun zeigt ein 61-jähriger Schwaneberger seine Bilder. "Unscheinbar" hat er die Ausstellung genannt. Unscheinbar sind die Motive jedoch nur für den, der nicht hinsehen kann. "Ich habe mit der Zeit ein Gespür für Motive entwickelt", sagt der ehemalige Baumarktverkäufer, "und ich nutze besondere Gelegenheiten." Eine der besonderen Gelegenheiten war die Öffnung einer Wohnung im Magdeburger Hundertwasserhaus für Besucher. Aus deren Fenster heraus hat Bernd Stage einen wunderschönen Blick auf den Dom festgehalten, gerahmt von zwei goldenen Kugeln der Grünen Zitadelle.

"Für manche meiner Bilder stehe ich sehr früh auf", sagt er und zeigt die Aufnahmen des Sonnenaufgangs in der Börde.

Bernd Stage ist aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr erwerbstätig. "Auf einmal hatte er das, was zuvor kaum vorhanden war - Zeit", sagte seine Frau Martina in der Laudatio. Er entdeckte seine alte Leidenschaft für das Fotografieren und tastete sich Stück für Stück an die technischen Raffinessen einer Kamera heran. Ein Kurs in der Volkshochschule und der Austausch mit Gleichgesinnten im Fotoclub brachten neue Erkenntnisse. Die werden künftig auch mit dem Wolmirstedter Fotoclub "Iris" ausgetauscht. Das haben beide Seiten Dienstag beschlossen.