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Richard Bollmann zeigt Filmaufnahmen und Zeitzeugen erzählen Geschichten, die in keiner Chronik stehen Erinnerung an die Dorfrundgänge lebt wieder auf

Von Constanze Arendt-Nowak 19.11.2014, 02:07

Niederndodeleben l Die Geschichten aus der Nachbarschaft, an die sich viele noch Jahre später erinnern, gehören zum Dorfleben dazu. Das wurde auch den Bewohnern von Niederndodeleben bewusst, als sie sich vor einigen Jahren bei sogenannten "Dorfrundgängen" auf besondere Wiese mit der Geschichte befassten. Die Mitglieder des Heimat- und Kulturvereins Niederndodeleben-Schnarsleben hatte diese Touren organisiert und Zeitzeugen engagiert.

Nicht nur als Zeitzeuge war damals Richard Bollmann dabei, sondern auch als engagierter Hobbyfilmer. Die Filme, die während der geschichtsträchtigen "Spaziergänge" durch die Straßen von Niederndodeleben (Unterdorf) und Schnarsleben (Oberdorf) entstanden sind, bewahren die Möglichkeit, sich immer wieder zu erinnern. Zusammenschnitte der Filmaufnahmen von den Dorfrundgängen in Niederndodeleben im Sommer 2009 und in Schnarsleben im Sommer 2010 riefen so bei einem Filmnachmittag am Sonntag die Erinnerungen wach.

Mit dabei war auch Hartmut Hasenkrug, der den Rundgang 2009 unter den Schwerpunkt "Handwerk und Gewerbe" gestellt hatte. Doch los ging es damals am ehemaligen Rathaus, an dem eine Tafel noch heute an die 1000-Jahr-Feier von Niederndodeleben erinnert. Einige Anekdoten erzählten Hartmut Hasenkrug und Richard Bollmann auch aus ihrer Zeit in der "Teichschule" und am Dorfteich. Walter Sperreuter berichtete während der Filmvorführung von der interessanten Geschichte seines Hauses an der Walther-Rathenau-Straße. Doch wie die Filmdokumente verdeutlichten, haben auch viele andere Häuser des Dorfes und die Menschen, die in ihnen wohnen, interessante Geschichte und Geschichten geschrieben.

Beim ersten Rundgang in Ortsteil Schnarsleben erzählten beispielsweise Doris Schwietzer, Christel Westerholz und Gerd Arnold solche Geschichten . Auch sie waren am Sonntag nicht nur im Film zu sehen, sondern auch persönlich vor Ort im "Treffpunkt". Passend zu den gezeigten Bildern berichteten sie von Episoden, die bisher noch in keiner Chronik niedergeschrieben waren. So nickten viele zustimmend, als Doris Schwietzer von der Amboss-Wette ihres Vaters erzählte.

Um die Dorfrundgänge in ihrer Gesamtheit Revue passieren zu lassen, hätte die Zeit an diesem Nachmittag nicht ausgereicht. Doch einige Geschichten sind inzwischen auch durch Inge und Horst Haberland, beide Mitglieder des Heimatvereins, in mehreren Büchern verewigt worden.