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Zahlreiche Bergleute gedachten in einer Feierstunde in der Katharinenkirche der Schutzpatronin Barbara ist Kumpeln wohlgesonnen

Von Karl-Heinz Klappoth 06.12.2014, 02:12

Einmal im Jahr verlässt die hölzerne Figur der Heiligen Barbara ihren angestammten Platz im Zielitzer Kaliwerk. Am 4. Dezember ist der Tag der Schutzpatronin, thront sie während der Feierstunde der Bergleute in der Katharinenkirche in Wolmirstedt.

Wolmirstedt l "Glück auf, Glück auf...", die Hymne der Bergleute, eröffnet seit nunmehr 18 Jahren die Feierstunde in Gedenken an die Schutzpatronin Barbara in der Katharinenkirche. Vom Bergmannschor, dem Gemischten Chor Wolmirstedt und dem Dahlenwarsleber Zupforchester intoniert und vom Gesang aus über einhundert Kehlen begleitet, bot sie auch in diesem Jahr einen imposanten Auftakt.

Wie sehr dabei die Arbeit der Bergleute im Zielitzer Kaliwerk im Land geschätzt und gewürdigt wird, zeigte die Zahl der illustren Gäste. Der Betriebsratsvorsitzende Michael Knackmuß konnte unter anderem Innenminister Holger Stahlknecht, Verkehrsminister Thomas Webel und den Bundestagsabgeordneten Manfred Behrens, sowie die Bürgermeister der umliegenden Gemeinden und der Stadt Wolmirstedt begrüßen.

Die enorme Bedeutung der Zielitzer Kaliproduktion für die Region hob Innenminister Stahlknecht hervor: "Das Kaliwerk Zielitz gehört zu den entscheidenden Wirtschaftsfaktoren im Land und ist mit seinen fast 1800 Beschäftigten der Leuchtturm in der Region."

Etwas kritischer, dennoch nicht weniger optimistisch sah Betriebsleiter Martin Westphal die zurückliegenden Monate: "Wir haben das schwierige Jahr 2014 ganz gut hingekriegt." In diesem Zusammenhang erinnerte er auch an die großen Unsicherheiten vom 30. Juli 2013 am Weltkalimarkt, die durch die russische "Uralki" hervorgerufen wurde und "damit unserem Unternehmen einiges abverlangte".

Vorausschauend hob Westphal hervor, um weiter am Standort Zielitz produzieren zu können, "planen wir eine Haldenerweiterung, die spätestens 2019 erforderlich ist". Das bedeutet, in den kommenden Jahren werden mehr als 100 Millionen Euro investiert. Bis zum Endausbau sollen es 200 Millionen Euro sein, "wovon die Region mit Sicherheit profitieren wird".Apropos Sicherheit. Auch wenn den Zielitzern das Bergmannsglück in diesem Jahr zur Seite stand, gibt es in dieser Frage keinen Stillstand. Es wurde ein Konzept ins Leben gerufen, um die Rettungskette im Grubenbetrieb zu optimieren. So haben 15 Mitarbeiter eine Ausbildung zum Betriebssanitäter abgeschlossen.

Nicht nur Zahlen und Fakten bestimmten die Reden. Breiten Raum bekamen die Andachten und Fürbitten der Kirchenvertreter. "Die heilige Barbara hat einen Lebensweg gewählt, der riskant war, sie setzte für ihren Glauben ihr Leben", so Pfarrer Kerntopf mit Blick auf ihr Schicksal, "auch die Bergleute gehen täglich ein Wagnis ein." Die Feierstunde ist Höhepunkt im Leben der Bergleute. Doch genauso gern nehmen die Kumpel die Einladung zum anschließenden Tscherperessen im Katharinensaal an.