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Zahlreiche Sachspenden für Asylbewerber / Kinderausstattung wird benötigt Die Hilfsbereitschaft für Flüchtlinge ist überwältigend

Von Thomas Junk 18.12.2014, 02:09

Mit überwältigender Hilfsbereitschaft haben die Einwohner des Landkreises Börde auf einen Spendenaufruf zugunsten der Asylbewerber im Kreis reagiert. Beim Fachdienst Soziales gingen unzählige Sachspenden ein - von der Schrankwand bis zu Babykleidung.

Landkreis Börde l Der Aufruf des Fachdienstes Soziales, Sachspenden für die Flüchtlinge im Landkreis Börde bereitzustellen, hat eine Welle der Hilfsbereitschaft in der Bevölkerung ausgelöst. Nachdem die Volksstimme den Aufruf zu Spenden für die Asylbewerber am vergangenen Freitag veröffentlicht hatte, haben die Mitarbeiter des Fachdienstes alle Hände voll zu tun.

"Wir sind total überwältigt, dass sich so viele Menschen bei uns gemeldet haben", sagte Tim Teßmann im Gespräch mit der Volksstimme. Bei dem für die Asylbewerber im Landkreis Börde zuständigen Sozialarbeiter und seinen Kollegen standen in den vergangenen Tagen die Telefone kaum still. Dabei kamen die Anrufe aus dem gesamten Landkreis - von Oebisfelde bis Gröningen.

Die Unterstützung ist so groß, dass die Mitarbeiter kaum noch hinterherkommen. Noch bis ins nächste Jahr hinein hat Teßmann Termine, um Möbel abzuholen, die zu schade für Sperrmüll sind, aber nicht mehr gebraucht werden. Inzwischen ist es soweit, dass die Lager bis unter die Decke gefüllt sind. "Wir stoßen langsam an unsere Kapazitätsgrenzen", so Teßmann. Aber man sei bereits auf der Suche nach neuen Lagermöglichkeiten. Außerdem würden die Spenden auf schnellstem Weg den Betroffenen zur Verfügung gestellt. Der Fachdienst bittet allerdings um Verständnis dafür, dass größere Möbel nicht mehr vor Ort abgeholt werden können. Dennoch seien auch weiterhin alle Sachspenden herzlich willkommen. Egal, ob es sich um Kleidung, Möbel oder andere Ausstattungsgegenstände handelt. "Was wir aber nach wie vor dringend brauchen, sind Kinderwagen, Autositze, Kinderschalen und Babybetten", sagt Tim Teßmann. Auch Schul- utensilien wie Ranzen oder Rucksäcke für Kinder wären noch dringend von Nöten.

Kleidung - besonders für Kinder - werde ebenfalls immer noch benötigt. Wer etwas abzugeben hat, sollte am besten direkt in die Gemeinschaftsunterkünfte in Harbke, Weferlingen oder der Haldensleber Hafenstraße kommen oder die Sachen beim Fachdienst Soziales in der Haldensleber Gerikestraße 5 abgeben. Aber auch an den Verwaltungsstandorten in der Farsleber Straße 19 in Wolmirstedt und der Triftstraße 9 bis 10 in Oschersleben sind Spenden willkommen. Aber es gibt auch Sachen, die als Spenden nicht sinnvoll wären, so Teßmann. Elektrogeräte müssten beispielsweise von den Mitarbeitern vorher genau auf ihre Funktionsfähigkeit geprüft werden.

Der Sozialarbeiter versichert, dass alle Sachspenden zeitnah an die Asylbewerber weitergereicht werden. Die Spenden würden enorm helfen, erklärt Teßmann: "Wir müssen jede Wohnung, in der wir Flüchtlinge unterbringen, ausstatten. Da gibt es genaue Vorgaben: Polstermöbel, Schrank, Tische, Stühle. Ohne die vielen Spenden müssten wir das alles anschaffen." Neben den drei Gemeinschaftsunterkünften sind viele Asylbewerber in Wohnungen in Oschersleben und Haldensleben untergebracht.

Generell hat Tim Teßmann festgestellt, dass die Bevölkerung im Landkreis Börde den Asylbewerbern sehr offen gegenübersteht. Zudem würden sich viele Vereine darum bemühen, den Flüchtlingen das Leben hier zu vereinfachen. Das geht von Sprachkursen über gemeinsame Veranstaltungen bis hin zu der Unterstützung bei Behördengängen.