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Ursula Ziervogel aus Hohenwarsleben und Edith Hubbe aus Niederndodeleben blicken auf 90 vollendete Lebensjahre zurück Körperliche Fitness könnten das Altwerden unterstützt haben

Von Constanze Arendt-Nowak 08.01.2015, 02:12

Hohenwarsleben/Niederndodeleben l Ursula Ziervogel war sich am Mittwoch schon bewusst, dass dieser Tag etwas Besonderes war. "90 wird nicht jeder", resümierte sie, als Hohenwarslebens Ortsbürgermeister Bernd Richter zum Gratulieren kam. Erst vor etwa eineinhalb Jahren hat die Seniorin, die zuvor jahrzehntelang in Lauchhammer (Brandenburg) lebte, in der Börde einen Neuanfang gewagt. Ihr Sohn lebte bereits in Hohenwarsleben und hat sie in die Nähe geholt, als es Ursula Ziervogel immer schwerer fiel, das Haus zu bewirtschaften. Aber heute sagt sie: "Ich bin jetzt hier zu Hause."

Und hier ist auch die Familie willkommen. Wenn Ursula Ziervogel von Familie redet, hat die Eins eine besondere Bedeutung. "Ich habe einen Sohn, einen Enkel und einen Urenkel", zählte sie die Generationen auf. Aber auch die Arbeit hat früher einen großen Teil ihres Lebens bestimmt. So hat sie viele Jahre als Kassiererin in einem Förderbetrieb gearbeitet.

Heute kann Ursula Ziervogel in ihrer kleinen Wohnung in Hohenwarsleben ihr Rentnerdasein genießen. Um ihren Haushalt kümmert sie sich immer noch selbst.

Nach ihrem Rezept für ein Leben, das inzwischen neun Jahrzehnte andauert, gefragt, überlegte sie nur kurz, ehe sie antwortete: "Ich habe mich immer ein bisschen fit gehalten, bin viel mit dem Rad gefahren und geschwommen." Dennoch habe sie auch nicht nur gute Zeiten erlebt, manchmal stand es auch um die Gesundheit schlecht. Deshalb wurde auch erst einmal auf eine größere Feier zum 90. Wiegenfeste verzichtet.

Edith Hubbe aus Niederndodeleben hingegen hat bereits am Montag mit ihren Lieben auf die Vollendung von 90 Lebensjahren angestoßen. "Man freut sich auch, wenn man solch ein Alter erreicht", erzählte sie am Mittwoch dem Ortsbürgermeister Wolfgang Schmid. Er überbrachte seine Gratulation etwas verspätet, da er an Edith Hubbes Geburtstag verhindert war. Die Seniorin freute sich, dass sie immer noch am gesellschaftlichen Leben im Niederndodeleber Altenbetreuungszentrum teilnehmen kann und hier seit fast eineinhalb Jahren ein schönes Zimmer bewohnt.

Wie jemand so alt werden kann, kann Edith Hubbe nicht erklären. "Ich habe nichts Besonderes gemacht, nur immer richtig gelebt", sagte sie.

Zum Leben in den vergangenen 90 Jahren gehört bei der gebürtigen Niederndodeleberin auch eine lange Dienstzeit in den örtlichen Konsum-Verkaufsstellen, nachdem sie eine Ausbildung zur Verkäuferin gemacht hatte. Doch die Arbeit im Konsum war für sie nicht nur das Verkaufen an sich, sondern auch das Dekorieren der Schaufenster. "Sie hat sich auch immer mit Handarbeiten beschäftigt", erklärte Tochter Petra, die sich auch an den Garten erinnerte, den Edith Hubbe bis zum 75. Lebensjahr mit ganzer Leidenschaft bewirtschaftete. Sie hatte nämlich den Garten vom Vater übernommen und ihm versprochen, dass sie sich darum kümmert, solange sie es kann.

Neben Tochter Petra hat Edith Hubbe auch Sohn Bernd großgezogen. Die Partner der Kinder, sowie zwei Enkel und drei Urenkel machen heute die Familie komplett.