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73 (plus zwei) Ehen wurden in den vergangenen zwölf Monaten in der Ohrestadt geschlossen Alte Schlosskapelle wird favorisiert

Von Karl-Heinz Klappoth 20.01.2015, 02:06

Das war in den vergangenen nicht wirklich zu überhören: 73 Mal läuteten (symbolisch) in Wolmirstedt die Hochzeitsglocken. Allein in der Schlosskapelle traten 31 Paare die Reise in den Hafen der Ehe an.

Wolmirstedt l Heiraten liegt auch 2014 weiter im Trend. Das war zumindest aus dem Statistischen Landesamt in Halle zu hören. In der Ohrestadt ist der Hochzeitsboom eher rückläufig. Dafür spricht nicht zuletzt die Zahl 73 und zwei Lebenspartnerschaften. Die Zahl besagt nämlich, dass im letzten Jahr 16 Paare weniger geheiratet haben als 2013. Aber es sind dennoch nicht weniger als 150 glückliche Menschen, die sich in den vergangenen zwölf Monaten in Wolmirstedt das Ja-Wort gaben.

"Wenn geheiratet wurde, geschah dies, wie man eigentlich glauben sollte, nicht allein im neuen Trauzimmer im Rathaus", wie die Standesbeamtin Kornelia Werner, die gemeinsam mit Melitta Wiedemann die standesamtlichen Ehen in der Ohrestadt besiegelt, betont. Das Standesamt befindet sich, aber das wissen die Heiratswilligen, in der August-Bebel-Straße 25.

Doch auch das sei erwähnt, nicht alle Paare, die im Rathaus heiraten wollen, "wählen" das Trauzimmer. Von den 29 Eheschließungen "erfolgten" nicht weniger als acht bei der Standesbeamtin direkt am Schreibtisch.

Wer nämlich seine Papiere mitbringt, der kann noch am selben Tag heiraten. Wie Kornelia Werner erwähnt, kann es dennoch recht feierlich sein, "denn auch dieses Paar bekommt zumindest ein schönes Gedicht zu hören".

Übrigens, Spitzenreiter mit 32 Eheschließungen war im vergangenen Jahr die Schlosskapelle, die allerdings nur von Anfang Mai bis Oktober Heiratswilligen offen steht. In dem anheimelnden Kaminzimmer im Bürgerhaus auf der Schlossdomäne wurde 12mal geheiratet. Wie die erfahrene Standesbeamtin weiß, ändert sich die "Beliebtheitsskala der Trauplätze" von Jahr zu Jahr. "Obwohl das besondere Ambiente eine ganz große Rolle spielt", so Frau Werner mit Blick auf das Trauzimmer. Das muss nämlich den optischen Vergleich nicht scheuen, zeigt sich seit 2008 in einem modernen , kreisrunden Outfit. Und das Besondere in diesem Raum, das Paar sitzt den Hochzeitsgästen zugewandt.

Noch gut erinnert sich Kornelia Werner an die erste Hochzeit im vergangenen Jahr: "Für das erste Paar läuteten am 2. Januar erstmals die Hochzeitsglocken." Die letzte Eheschließung 2014 fand Heiligabend im Rathaus statt.

Rückblickend auf das zurückliegende Jahr meint die Standesbeamtin: "Heiraten ist und bleibt im Trend, auch wenn zwei Paare 2014 ihr Aufgebot abgaben, dann aber doch nicht im Hafen der Ehe einliefen." Und genauso überzeugt ist sie davon, dass in Wolmirstedt keiner den außergewöhnlichen Daten "hinterherhechelt", um sich gleich zu revidieren: Am Valentinstag, 14.02.14, waren es zwei Paare, die sich das Ja-Wort zuhauchten.

Es gibt auch nicht den Heiratsmonat: "Dem Wonnemonat", so bemüht Kornelia Werner die Statistik, "wurde schon lange der Rang abgelaufen, obwohl sich im Vorjahr immer noch 13 Paare im Mai trauten. Spitzenreiter mit 14 Eheschließungen war 2014 der Juli.

Geheiratet wird übrigens am liebsten am Sonnabend. Das Gros der 75 Paare nutzte das Wochenende, während die übrigen die Wochentage von Montag bis Freitag favorisierten. Sonntags und feiertags aber geht auch 2015 nichts, bleiben die Trauzimmer geschlossen. Obwohl Kornelia Werner ernsthaft überlegt, nachdem sie im Vorjahr Heiligabend ein Paar sicher in den Hafen der Ehe gelotst hat, vielleicht in diesem Jahr zu Silvester die letzte Ehe in Wolmirstedt zu vollziehen.