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Umweltminister Hermann Onko Aeikens besucht die Baustelle zwischen Heinrichsberg und Glindenberg Deichbauarbeiten liegen im Zeitplan

Von Burkhard Steffen 05.06.2015, 03:15

Die Deichbauarbeiten zwischen Heinrichsberg und Glindenberg liegen voll im Zeitplan. Davon konnte sich Umweltminister Hermann Onko Aeikens am Mittwoch bei einem Besuch auf der Baustelle überzeugen.

Heinrichsberg/Glindenberg l Die Arbeiten am linken Elbdeich zwischen Heinrichsberg und Glindenberg liegen im Zeitplan. Das bestätigte Helge Reymann, Projektleiter beim Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft (LHW). "Der erste Bauabschnitt ist fertiggestellt. Allerdings wurde die Rasenansaat durch einen Starkregen zerstört und muss nachgebessert werden. Die Arbeiten am zweiten Bauabschnitt sind voll in Gange. Für den dritten Bauabschnitt laufen die Vorbereitungen, werden derzeit die Stubben gefräst und Wurzelreste gerodet."

Spätestens Weihnachten soll der neue Deichstützkörper stehen. "Damit besteht ein Grundschutz", betonte der Projektleiter. Bis Ende April 2016 soll dann das gesamte 6,5 Millionen Euro teure Bauvorhaben zwischen den Kilometern 3,55 und 7,8 DIN-gerecht ausgebaut sein.

Umweltminister Hermann Onko Aeikens (CDU) betonte, dass das Vorhaben große Priorität besitzt. "Der notwendige Schutz der Ortschaften Wolmirstedt, Glindenberg und Heinrichsberg wird bald gewährleistet sein. Eine vollständige Sicherheit vor Naturereignissen kann es allerdings nicht geben."

Aeikens wies darauf hin, dass noch im Jahr 2002 lediglich fünf Prozent der Hochwasserschutzanlagen im Land DIN-gerecht waren. Mittlerweile sind es rund 55 Prozent. "Wir bauen aber nicht nur Deiche, sondern wollen den Flüssen auch mehr Raum geben", machte der Minister deutlich. So hat der LHW rund 40 Polder- und Retensionsflächen vorgeschlagen, über die noch in diesem Jahr entschieden werden soll.

Burkhard Henning, Leiter des LHW, erinnerte noch einmal an die dramatischen Ereignisse beim jüngsten Elbe-Hochwasser. Damals drohte der Deich am Kilometer 5,9 zu brechen. Erst mit massiver Luftunterstützung durch die Bundeswehr konnte der Deichdurchbruch verhindert werden. Damit der gesamte Deichabschnitt im Hochwasserfall verteidigt werden kann, wird auf der landseitigen Berme ein Verteidigungsweg errichtet. Der sowie die notwendigen Zufahrten und die größere Aufstandsfläche des erhöhten Deiches benötigen bedeutend mehr Fläche als das bisherige Bauwerk.

"Und das in einem sensiblen FFH-Gebiet mit wertvollem Auenwald", bedauert Planer Andreas Thiel, dass für das Bauvorhaben zahlreiche Bäume gefällt werden mussten. Dabei lagen die Stammdurchmesser zwischen 20 und 120 Zentimetern. Der notwendige Kahlhieb auf einer Länge von drei Kilometern und einer Breite von zwölf Metern soll aber durch Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen auf der dreifachen Fläche ausgeglichen werden.

Burkhard Henning unterstrich in diesem Zusammenhang noch einmal die außerordentlich gute Zusammenarbeit mit den beteiligten Ämtern, den Eigentümern und dem Landesforstbetrieb Altmark. Er gab auch gleich einen Ausblick auf den geplanten DIN-gerechten Deichausbau zwischen Heinrichsberg und Rogätz. "Die Planungen dafür haben begonnen. Der Bau wird voraussichtlich im zweiten Halbjahr 2016, spätestens 2017 beginnen."

"Für mich wird bald ein Traum zur Gewissheit, nämlich, dass nicht gleich bei jeder Hochwasserprognose an Evakuierung gedacht werden muss", sagte der Wolmirstedter Stadtratsvorsitzende Alfons Hesse (CDU), der selbst in Glindenberg wohnt.