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Kindereinrichtungen aus Hermsdorf und Haldensleben schließen Resilienzprojekt "Schätze heben" gemeinsam ab Erzieherinnen finden zu innerer Stärke

Von Constanze Arendt-Nowak 05.06.2015, 03:20

Erzieherinnen zu innerer Stärke zu verhelfen, das war Ziel eines Resilienzprojektes. Den erfolgreichen Abschluss konnten nun drei Kindertagesstätten aus Hermsdorf und Haldensleben feiern.

Hermsdorf/Haldensleben l Dass sowohl in der Hermsdorfer Kindertagesstätte "Abenteuerland" als auch in den Haldensleber Einrichtungen "Max Moritz" und "Märchenburg" kleine selbstbewusste Persönlichkeiten heranwachsen, hat die Hohe Börde-Bürgermeisterin Steffi Trittel schnell gemerkt. Die Kleinen aus der Kita "Max Moritz" traten ihr erhobenen Hauptes entgegen und erklärten, dass sie die Farben ihrer Shirts sehr wohl kennen. "Das ist lila", betonte ein Mädchen.

Solche kleinen Knirpse, wie sie gestern bei der Abschlussveranstaltung des Resilienz-projektes "Schätze heben" dabei waren, brauchen auch starke und gesunde Erzieherinnen. Ein Jahr lang hatten eben jene Erzieherinnen im Rahmen eben jenen Resilienzprojektes, das von der Landesvereinigung für Gesundheit (LVG) initiiert wurde, die Möglichkeit, innere Stärke und Gelassenheit zu entwickeln.

Resilienz - ein Wort, das kaum im täglichen Sprachgebrauch vorkommt - leitet sich ab vom englischen Wort "resilience" für "Spannkraft, Elastizität" und wird als die psychische Widerstandsfähigkeit gegenüber biologischen, psychologischen und psychosozialen Entwicklungsrisiken definiert. "Nimm gelassen, was du nicht ändern kannst", sagte Claudia Bachtenkirch treffend. Als Projektkoordinatorin der LVG hat sie gemeinsam mit Julia Chrapa die Multiplikatoren der drei Einrichtungen ein Jahr lang begleitet.

Auch Martina Kolbe, Geschäftsführerin der LVG, brachte es zum Abschluss des Projektes auf den Punkt: "Zwar müssen die äußeren Rahmenbedingungen stimmen, aber viele Schätze kann man in sich finden, um den Kita-Alltag lebenswerter zu machen." Doch wusste sie auch, dass so eine Schatzsuche nicht immer einfach ist, manche aufgeben wollen, weil ein Berg zu hoch ist. Gespräche und Hilfe von anderen wären dann gut.

Und genau darauf wurde bei dem Resilienzprojekt gesetzt, das von der Unfallkasse Sachsen-Anhalt sowie von der Kroschke-Kinderstiftung finanziell unterstützt wurde. "Ich war erst skeptisch, aber nachdem das Projekt erfolgreich zum Abschluss gebracht wurde, kann ich sagen, das Geld war gut investiert", fasste Gerd-Ulrich Hartmann von der Kroschke-Kinderstiftung zusammen. Er hoffte auf die Nachhaltigkeit des Projektes und dass die bisherigen Erfahrungen ein zündender Funke für neue Ideen sind. Da das Resilienzprojekt Modellcharakter hatte, sollte es seiner Meinung nach auch weiter ausstrahlen.

Dann ist vielleicht auch die Unfallkasse auch wieder im Boot, die, wie Mitarbeiterin Andrea Mazanec sagte, Wert darauf legt, dass Unfällen vorgebeugt wird. Potenzial dazu liege auch in der Stärkung der inneren Widerstandskraft.

"Allheilmittel in der Kinderbetreuung gibt es nicht aber es gibt Entschlossenheit, neue Wege zu beschreiten. Der Schritt, den wir heute würdigen, ist ein Schritt in die Zukunft", so Steffi Trittel in ihrem Resümee.