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Großboot-Cup Der Mittellandkanal bei Wolmirstedt schäumt über

Der 17. Großboot-Cup ist eingefahren, die 20 Teams, die am Start waren, sind längst wieder in ihren Heimathäfen. Geblieben ist ein überschäumendes Erlebnis mit großem Sport und einer zünftigen Siegerparty. Was nicht verwundert, feierte der gastgebende Kanuverein Wolmirstedt auch seinen 65. Geburtstag.

Von Karl-Heinz Klappoth 15.06.2015, 03:37

Wolmirstedt l Wie sagte am Sonnabendabend ein alteingesessener Stammgast am Bootshaus so treffend: "Erstens kommt es anders und zweitens, viel besser als ich dachte." Im Jubiläumsjahr der Wolmirstedter Kanuten, die in diesem Jahr ihren 65. Geburtstag feiern, haben sich die Macher des 17. Großboot-Cups etwas Besonderes einfallen lassen.

Der Vorsitzende Swen Kleinau, bei dem auch alle organisatorischen Fäden zusammen liefen, wusste so beispielsweise zu berichten, dass mit 20 Teams endlich das richtige Maß für eine hochkarätige Sportveranstaltung gefunden wurde, "und wir als Verein in den kommenden Jahren auch daran festhalten werden". Zum einen, weil der Wettkampf entkrampft und zum anderen ein zusätzlicher "Mehrkampf" zu Lande installiert werden konnte.

Zum Prozedere: In vier Staffeln gingen die Teams an den Start, wobei die Vorläufe auf dem Mittellandkanal im Kampf Boot gegen Boot ausgetragen wurden. Das große und kleine Finale sah dann aber jeweils vier Besatzungen am Start. War bei jedem einzelnen Rennen der absolute Sportsgeist zu spüren, zählte beim erstmals ausgetragenen Mehrkampf allein der Spaßfaktor. Als Sieger gingen die Blauröcke der Feuerwehr Glindenberg hervor.

Was die äußeren Bedingungen anbetraf, bot das Wetter die ganze Spannbreite: Regen, Sonne und fast tropische Schwüle. Die Wettkampfanlage war wie in all den Jahren seit 1999 auf Hochglanz poliert und die Boote passierten vor dem heißen Start erfolgreich den TÜV.

Dass die Schnellsten nicht unbedingt die Besten sind, das zeigten die Läufe der Männer. So holten die acht Mannen, die unter dem vielsagenden Namen "Kfz-Grube" in einem Boot saßen, die begehrte "Kanalrakete".

Zur Erläuterung: Damit wird die schnellste Crew nach Vor-, Zwischen- und Endlauf gekürt. Das heißt, der Achter schoss auf dieser angesagten "Hochgeschwindigkeitsstrecke" den Vogel ab. Im Finale aber brach die "KFZ-Grube" ein, kam nur auf Platz zwei. Denn hier zeigten die acht Hägebachpiraten aus welchem Holz sie geschnitzt sind. Vom ersten Paddelschlag dominierten sie die Konkurrenz. Die Drittplatzierten dagegen wurden einmal mehr ihrem Namen " Kommst net vorbei" voll gerecht.

Ähnlich dramatisch ging es bei den Damen zu: Die Poolfighter(innen), die aus Calbe an der Saale angeschippert kamen, verwiesen die Ohrenixen aus Samswegen auf Platz zwei.

Die Glindenberger Landfrauen, die erstmals beim Großboot-Cup am Start waren, freuten sich über einen nie erwarteten dritten Platz. Wenn die acht Frauen mit Platz vier nicht den Sprung auf das Treppchen schafften, so waren die "Blauen Köpfe von`t Heim", das in Rogätz steht, mit ihren tollen Kostümen einfach nicht zu übersehen.

Noch toller (was das Aussehen betraf) stellte sich das Team vom "Super Mario Partyboot" dar, das den Spaßpokal einheimste, der von den Teilnehmern selbst ausgelobt wird. Nicht der einzige Platz für die Acht auf dem Treppchen. Im Mixboot, hier "rudern" Frauen und Männer gemeinsam, belegte das Partyboot hinter "Die Streber" Platz zwei. Der Dolle-olle-schnelle-Jolle-Pokal für die älteste Besatzung ging an "Star Wars". Die Chronistenpflicht verlangt es: 40 Rennen waren notwendig, bevor die Sieger feststanden. Aber erst lange nach Mitternacht gingen am Bootshaus dann endgültig die Lichter aus.