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Harnisch-Schule Gutenberg-Klassen ziehen bald ein

Mit dem neuen Schuljahr wird auch das Gebäude der ehemaligen Harnisch-Schule wieder zum Teil in Betrieb genommen.

Von Gudrun Billowie 23.08.2015, 20:36

Wolmirstedt l Nach den Sommerferien beginnt im ehemaligen Gebäude der Harnisch-Schule wieder ein Schulalltag. Pausenlärm und das Stöhnen über den Klassenarbeiten werden dort wieder Kinderleben verkünden. Ein Jahr lang stand das Gebäude der ehemaligen Förderschule leer, nun ziehen die fünf fünften und zwei sechsten Klassen der Gemeinschaftsschule "Johannes Gutenberg" in den westlichen Flügel ein. Das sind 176 Schüler. Zehn Klassenräume wurden in den Ferien gemalert, die Toiletten überprüft und die Telekommunikationsanlagen erweitert. Der Landkreis als Schulträger hat dafür 150 000 Euro zur Verfügung gestellt. Das Mobiliar wird im Wesentlichen weiter genutzt.

Damit wurde eine Lösung gefunden, um dem wachsenden Schülerzulauf Rechnung zu tragen. Die Umwandlung der Gutenbergschule von der Ganztags- zur Gemeinschaftsschule machte diese Schule für viele Eltern und Schüler noch attraktiver. In einer Gemeinschaftsschule können Kinder alle Abschlüsse, vom Hauptschulabschluss bis zum Abitur ablegen. Da den Schülern der Anspruch zusteht, in dieser Schule zu lernen, werden alle Interessenten aufgenommen. Der Ansturm, der erst durch die Änderung der rechtlichen Bedingungen möglich war, hat die Schule inmitten der Planungsphase überrascht. Statt wie bisher zwei fünfte Klassen werden ab dem kommenden Schuljahr fünf eingeschult. Dass die vorhandenen Räume dafür nicht ausreichen, war dennoch lange bekannt, ebenso die Dringlichkeit, mehr Platz zu finden. Erst kurz vor den Sommerferien haben sich die Verantwortlichen in Stadt und Landkreis auf die Zehn-Raum-Variante in der Harnisch-Schule geeinigt. Zuletzt hatten alle Fraktionen mit einem interfraktionellen Antrag im Kreistag noch einmal darauf gedrängt, eine kurzfristige und zeitnah auch eine langfristige Lösung zu finden. Die Kurzfristige wird ab dem 27. August mit Leben gefüllt. "Auch bei der langfristigen Lösung plädieren wir für eine schnelle Entscheidung", mahnt Schulleiter Helmut Thiel.

Campus-Variante

Die ursprüngliche Idee, dass die Gutenberg-Grundschule in das ehemalige Harnisch-Gebäude einzieht und die Gebäude zwischen Landkreis und Stadt getauscht werden, scheint mit dem Einzug der fünften und sechsten Klassen erst einmal vom Tisch zu sein. Dennoch ist unklar, wie der Platzmangel auf lange Sicht behoben wird.

Die sogenannte Campus-Variante, wie Helmut Thiel die Arbeit mit einer Außenstelle bezeichnet, lässt Lehrer zwischen beiden Standorten pendeln und bietet Schülern Platz für Kreativität. "Gewöhnlich gestalten Schüler in der Kennlern-Woche ihre Klassenräume", sagt der Schulleiter, "hier können sie sogar die Schule gestalten." Dazu gehören auch die Außenanlagen mit samt ihren Spielgeräten. Das fördere die Teambildung, weiß Thiel, bringe die Kinder zusammen und schaffe Identifikation mit der Schule. In der Kennlern-Woche wird auch der sichere Schulweg erschlossen, ebenso die Stadt mit Hilfe einer Rallye.

Ab der siebten Klasse lernen die Kinder wegen der Fachkabinette wieder im Hauptgebäude. Die ersten Abiturprüfungen werden im Schuljahr 2017/18 abgelegt. Um die neuen Anforderungen zu erfüllen, wurden zehn neue Lehrer eingestellt.