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Umjubeltes Fest der Vereine im Dorfgemeinschaftshaus Meitzendorf - bald Auflage Nr. 10 Chorleiter verwandelt sich in Rudi Schuricke

Von Klaus Dalichow 07.11.2011, 04:29

Meitzendorf l Die Meitzendorfer drückten am Sonnabend die Einschaltquote von Gottschalcks vorletzter Wetten-dass-Sendung. Ihr Abendprogramm - opulent in Kostüm und Requisite - lief ab 20.15 Uhr nicht im Fernseher in der guten Stube sondern im Dorfgemeinschaftshaus des Ortes. Das Bürgerhaus in der Langen Straße war wie immer beim Fest der Vereine bis auf den letzten Stuhl ausverkauft. Der inzwischen neunte bunte Mix aus hausgemachter Unterhaltung dauerte 100 Minuten und hatte fast 80 umjubelte Mitwirkende im Alter von sechs bis 76 Jahren. Auch für die Helfer hinter den Kulissen gab es Applaus. Dafür sorgte gleich zu Beginn Christel Büchner vom MKSV als Zeremonienmeisterin der abendlichen Veranstaltung. Die verbindenden Worte zwischen den sieben Schau-Bildern hatte Klaus-Dieter Balko übernommen. Bevor der Tierarzt mit Entertainer-Qualitäten zum ersten Showblock (die Kinderfeuerwehr mit "Tierisch in Bewegung") überleitete, nahm er in kabarettistischer Manier kleine und große Probleme der Welt aufs Korn, spießte in seinem Prolog auch Lokales wie das "ALDI-Geplärre" oder die "erdbebensichere Kindergartenmauer" humoristisch auf. Obwohl dem Fernsehen an diesem Abend abhold, nahmen die Aktiven - im konkreten Falle Meitzendorfs Petrijünger - doch Anleihen, bei dem, was öffentlich-rechtlich oder privat allwöchentlich über den Bildschirm flimmert. Die Mitglieder des Anglervereins lieferten eine herzerfrischende Persiflage von "Das Supertalent" auf RTL ab. Mit dem Meitzendorfer Chor reiste das Publikum in die guten alten Zeiten des Dampfradios. Mit einem Medley von immergrünen Schlagern aus den 1950er Jahren weckten die sonnenbebrillten Sängerinnen die Sehnsucht nach dem Süden, nach italienischer Sonne, Sand und Meer (köstlich Chorleiter Johannes Könitz als gecoverter Rudi Schuricke mit dem Lied der Capri-Fischer). Nicht mit Coverversionen, aber einem Playblackgemisch, kamen die Tischtennisfreunde daher. In voller Mannschaftsstärke legten sie eine Miniplayback-Show von Erwachsenen für Erwachsene aufs Parkett. Grimms Märchen und die Frage, wie die Geschichte von Rotkäppchen und der Wolf tatsächlich abgelaufen ist, boten ihnen den Aufhänger für ihr lauthals belachtes Showbild.