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Zielitzer Kalikumpel feierten Barbaratag in der Kirche Barbara und Katharina gehen gemeinsam

Von Gudrun Billowie 06.12.2011, 05:28

Mit einer bewegenden Barbara-Feier wurde am Sonntag in der Katharinenkirche der Schutzpatronin der Bergleute gedacht.

Wolmirstedt l Der 4. Dezember ist Barbara-Tag. Seit 15 Jahren gedenken Kaliwerker und ihre Gäste der Schutzpatronin der Bergleute in der Katharinenkirche.

Auch in diesem Jahr mussten noch zusätzlich Stühle hereingetragen werden. Kalikumpel, Angehörige und die Mitglieder des Bergmannsvereins kommen zu dieser Feierstunde. Dieser Tag wird auch gewürdigt durch das Dabeisein von Politprominenz. Die Minister Thomas Webel und Holger Stahlknecht kamen schon, als sie noch keine Minister waren, und waren wieder dabei. Bundestagsabgeordneter Manfred Behrens, die Landtagsabgeordneten Ralf Geisthardt und Rita Mittendorf sowie die Bürgermeister der Anrainergemeinden zeigen dem Bergbau der Region ihre Ehrerbietung.

"Die Barbarafeier hat ihren Stellenwert in der Stadt", konstatierte Superintendent Uwe Jauch, "Bergleute bezeugen an diesem Tag die Dankbarkeit dafür, dass sie im vergangenen Jahr von Unfällen verschont worden sind." Das sind nicht nur Glück und Zufall, merkte Klaus Krüger an. "Im Geiste der Heiligen Barbara hat Gesundheits- und Arbeitsschutz bei uns große Priorität", sagte der Gesamtbetriebsratsvorsitzende der K+S-Gruppe.

"Dies ist kein Tag, um Kampfesreden zu halten.", stellte Ralf Becker fest. Der Leiter des Landesbezirkes Nord Ost der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie und Energie (IG BCE) sitzt mit Krüger im Aufsichtsrat des Konzerns und war das erste Mal in Wolmirstedt zur Barbara-Feier dabei. Der Gewerkschafter war erstaunt, mit wieviel Würde die Feier begangen wird. "Hier steht der Mensch im Mittelpunkt."

In der Tat, die Barbara-Feier dringt in den Verstand, ergreift aber vor allem das Herz. Dafür sorgt ein gewaltiger Klangkörper. Dirigent Torsten Kahler vereint das Dahlenwarslebener Zupforchester mit dem Gemischten Chor Wolmirstedt und dem Bergmannschor. Beide Chöre singen unter der Leitung von Nina Sinitsyna. Auch dieses musikalische Zusammenspiel hat Tradition, und Lieder wie "Glück auf" oder "Glück auf, du holdes Sonnenlicht" gehen direkt unter die Haut.

Inmitten der Musik findet auch eine Standortbestimmung des Zielitzer Kaliwerkes ihren Platz. Für Kaliproduzenten sind die Zeiten gut. "Die weltweite Düngemittelnachfrage ist im laufenden Jahr weiter gestiegen", bilanzierte Werkleiter Hans-Joachim Kind, "Um an diesem Wachstum teilhaben zu können, hat unser Unternehmen in diesem Jahr eine attraktive Kalilagerstätte in Kanada erworben. Dieses Werk wird auch als das kanadische Zielitz bezeichnet."

Doch auch in Zielitz selbst tut sich viel. Ab dem kommenden Jahr wird das Streckensystem 1500 Meter pro Jahr nach Westen vorangetrieben. Nächste Woche geht eine neue Technik in Betrieb, die der schneidenden Gewinnungsmaschinen. Dafür wurden 80 neue Mitarbeiter eingestellt. Nunmehr arbeiten im Zielitzer Werk 1820 Menschen. "Auch das zweite Standbein, die Industriekaliproduktion, soll weiter stabilisiert werden", so Kind, "ebenso wird die Untertagedeponie ausgebaut."

Im Mittelpunkt der Feier stand jedoch die Barbara. "Ihr Leben gilt als Symbol für Treue, Standhaftigkeit und Glauben", erinnerte der katholische Pfarrer Michael Sternal, "im Mittelalter wurde sie oft gemeinsam mit der Heiligen Katharina dargestellt." Die Gemeinsamkeit der beiden Schutzheiligen fand auch am Sonntag einen Ausdruck. Das Zielitzer Werk sponserte für die Sanierung des Kirchturms 1000 Euro, Klaus Krüger gab von seiner Aufsichtsratsvergütung 500 Euro dazu." Damit haben Sie unsere Sorgen ein wenig gemildert", bedankte sich Superintendent Uwe Jauch.