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Letzlinger Heimatforscher stellt in Colbitz sein Buch "Die Colbitz-Letzlinger Heide" vor Kleemann thematisiert auch Eiszeit und Hofjagden

Von Burkhard Steffen 11.01.2012, 05:20

Heimatforscher Dr. Karl-Ulrich Kleemann war kürzlich auf Einladung des Kulturvereines Colbitz im Volkshaus zu Gast. Dort stellte er in einem interessanten Vortrag sein Buch "Die Colbitz-Letzlinger Heide" vor.

Colbitz l "Das Buch besteht praktisch aus Beiträgen, die ich seit 1985 über die Colbitz-Letzlinger Heide und ihre Geschichte veröffentlicht habe", berichtete der Autor den leider nicht sehr zahlreichen Gästen im Volkshaus. Der Letzlinger hatte das Buch im vergangenen Jahr fertiggestellt. Darin hat er vielfältige Themen über die Colbitz-Letzlinger Heide aufgearbeitet. Dabei entstand eine Publikation, wie sie nach dem Zweiten Weltkrieg wohl noch nicht wieder über die Heide veröffentlicht wurde.

Kleemann ist Mitglied im Altmärkischen Heimatbund, der die Reihe "Altmark in Geschichte und Gegenwart" publiziert. "In den vorliegenden Aufsätzen wird der vielfältigen Geschichte der Colbitz-Letzlinger Heide unter verschiedenen Blickwinkeln nachgegangen", schrieb Norbert Lazay, der Vorsitzende des Altmärkischen Heimatbundes, in seinem Vorwort zum Buch, "die Formung der Heidelandschaft in der Eiszeit und ihre geologischen Zeugnisse werden darin ebenso vorgestellt, wie die Gründung der Heidedörfer und ihr teilweises Wüstwerden oder die zahlreichen Grab- und Gedenksteine in der Heide."

Kapitel über Schnöggersburg

Ein Kapitel widmet sich auch Schnöggersburg, bis zum Ausbau des Schießplatzes im Jahr 1935 ein bekanntes Ausflugsziel im Norden der Colbitz-Letzlinger Heide. Doch das Dorf lag mitten in der künftigen Schießbahn der Heeresversuchsanstalt und musste weichen.

Ähnlich erging es auch dem Dorf Salchau, dem ebenfalls ein eigenes Kapitel in dem Buch gewidmet ist. "Salchau gehört zu den wenigen Heidedörfern, die nach einer wüsten Periode wieder aufgebaut wurden und das noch einmal mehr als 230 Jahre existierte", berichtete Dr. Karl-Ulrich Kleemann.

Dem Bau der Versuchsschießbahn ist ebenso ein Beitrag gewidmet wie der Jagd in der Heide. "Seit dem 15. Jahrhundert bejagten die brandenburgischen Kurfürsten die wildreichen Waldungen", informierte der Vortragende, der in seinem Buch auch sehr informativ und ausführlich über die Hofjagden der Preußen berichtet. In Letzlingen stellt der dortige Heimatverein alljährlich die Kaiserjagden nach.

Viele Besucher freuten sich nach dem sehr interessanten Vortrag darüber, dass der Letzlinger Heimatforscher einige Bücher mitgebracht hatte, die reißend Absatz fanden.