1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Wolmirstedt
  6. >
  7. Die schöne Helena betört die Preisrichter

Lorbeeren für Eichenbarleber Jens Klawitter - Bestes Jungrind Sachsen-Anhalts Die schöne Helena betört die Preisrichter

Von Maik Schulz 10.03.2012, 04:21

Das schönste Jungrind Sachsen-Anhalts heißt Helena und kommt aus Eichenbarleben. Nicht zum ersten Mal heimste Landwirt Jens Klawitter auf der Landesschau des Rinderzuchtverbandes im altmärkischen Bismark höchste Preise ein.

Eichenbarleben/Bismark l Ihre geraden Beine, die fast horizontale Rückenlinie, ein perfekter Gesamtausdruck - die "schöne Helena" aus der Charolais-Rinderzucht von Jens Klawitter überzeugte die Jury bei der Jubiläumsschau der 20. Fleischrindtage, die der Rinderzuchtverband Sachsen-Anhalt traditionell in Bismark veranstaltet. Helena holte die Krone der Landesschau, den 1a-Preis, nicht nur bei den Charolais-Jungrindern, sie wurde auch als das schönste Jungrind der 1a-Preisträger aller in Bismarck vorgestellten Rassen ausgezeichnet. Sie darf also als das schönste Jungrind des Landes angesehen werden. Mit "Devine" und ihrem "Ulm" kommt auch die zweitschönste Charolais-Kuh mit Kalb aus dem Stall Klawitter. Jens Klawitter selbst erhielt die vom Landesagarministerium verliehene "Landesplakette für besondere Leistungen auf dem Gebiet der Tierzucht". Und das aus gutem Grund. Nach "Dentelle", "Fee" und "Athene" ist die schöne Helena das vierte schönste Jungrind Sachsen-Anhalts, das in Eichenbarleben das Licht der Börde erblickte.

Hier begann alles 1990. Die Grenzen waren noch kein Jahr offen, da fuhr Jens Klawitter mit seinem Wartburg ins niedersächsische Verden an der Aller - zu den dortigen Fleischrindtagen. "Dort habe ich die Charolais das erste Mal hautnah erlebt. Diese aus Frankreich stammende Rasse gab es ja zu DDR-Zeiten bei uns in der LPG nicht", erinnert sich Klawitter. "Mich beeindruckten ihre Größe und Breite, ihr mächtiges Gewicht, und ich sagte mir: ,Die will ich haben\'." Zusammen mit seinem Vater Hans-Georg machte er sich selbständig, sie kauften den Hof am Dorfrand. 1995 durchschritten die ersten sieben Charolais-Rinder aus Frankreich die Stalltür. Heute stehen durchschnittlich 100 Tiere dieser reinen Fleischrind-Rasse an Klawitters Futterraufe. Der Großteil der Herde dient ausschließlich der Fleischproduktion, die schönsten Tiere werden für Ausstellungen und die Zucht großgezogen. "Ich züchte die französische Linie, das heißt, dass wir auch schon einmal Sperma von ausgezeichneten Zuchtbullen aus Frankreich importieren", berichtet der stämmige Bauer mit den freundlichen Augen. Doch nicht immer garantieren die bis zu 250 Euro teuren Spermaröhrchen den Erfolg. Auch Klawitters eigene Bullen tragen ihr Schärflein bei - wie Helenas Vater "Patron". Ihn hat Klawitter 2007 in Alsfeld (Hessen) gekauft, wo Patron Bundessieger bei den Charolais-Jungbullen geworden war.

Das Geheimnis seiner Erfolge begründet der leidenschaftliche Züchter in den Genen seiner Tiere. "Um das an den Tieren zu erkennen, braucht man ein glückliches Händchen. Erfahrung bei Auswahl und Zukauf der Zuchttiere ist wohl das Entscheidende." Dabei kann ein Zuchttier auch über Jahre zum Erfolg beitragen. Wie Naomi. Die aus Luxemburg stammende Bundessiegerin von 1998 lässt sich seit 14 Jahren Klawitters Heu schmecken und bringt demnächst ihr 13. Kalb auf die Welt.