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Tag der Berufsfeuerwehr bei den jungen Brandschützern aus Hohenwarsleben und Irxleben Feuerwehrleute in spe proben Ernstfall beim 24-Stunden-Dienst

Von Maik Schulz 19.03.2012, 03:11

Hohenwarsleben/Irxleben l Die Alarmsirene unterbricht das Mittagessen. 23 Kinder und Jugendliche springen auf, stürmen in die Einsatzwagen. Los geht\'s. Ziel ist der Dorfteich Hohenwarsleben. Absitzen! "Die Lage: Ein Junge paddelt im Wasser. Wir müssen ihn retten. Wer hat eine Idee?", ruft Einsatzleiter Guido Lindemann.

Rettung am Dorfteich: Die Fangleine ist die Lösung

Vorschläge kommen. Ein Schlauchboot ist aber nicht dabei. Auch ein Flossbau aus Steckleitern würde zu lange dauern. "Ein Seil" ruft jemand in die Runde aus der Runde. "Richtig" lobt Lindemann und erklärt: "Wenn ein Rettungsschwimmer dabei ist, springt der natürlich sofort. Aber wenn nicht, dann ist die Rettungs- und Fangleine die Lösung." Zwei junge Brandschützer wappnen sich mit je einer der 30 Meter langen Leinen und laufen das Ufer in entgegengesetzter Richtung ab. Bis der zu Rettende beide Seile fassen kann. Dann heißt es für alle: Rausziehen.

Geschafft! Am rettenden Ufer geht es weiter: Erste Hilfe, Stiche und Bunde, Rettungsarten und Gerätekunde der technischen Hilfeleistung. Theoretisch ist das alles klar. Aber klappt das auch unter Einsatzbedingungen. Die Zehn- bis 16-Jährigen zeigen, was sie drauf haben. Der Einsatzleiter lobt, hilft, weist auf Fehler hin, spornt an. Guido Lindemann weiß, wovon er spricht, er ist Berufsfeuerwehrmann in Magdeburg. Einen ganzen Tag bei der Berufswehr nachempfinden - das erlebten am Sonnabend die Jugendfeuerwehren aus Irxleben und Hohenwarsleben bei einer 24-Stunden-Übung.

Zwei Berufsfeuerwehrleute gaben praxisnahe Hinweise

Ein elfköpfiger Betreuerstab mit den beiden Jugendfeuerwehrwarten Holger Beier (Hohenwarsleben) und Michael Jordan (Irxleben) hatte den praxisnahen Berufsfeuerwehrtag organisiert. Lindemann und Gemeindewehrleiter Axel Klitschke (auch Berufsfeuerwehrmann) hatten Tipps für einen realen Ablauf gegeben.

Los ging\'s am Freitagabend, Punkt 18 Uhr: Diensteinweisung - Fahrzeugübergabe - Betten für die Nacht im Hohenwarsleber Feuerwehrhaus herrichten - Abendessen. Dann eine Einweisung am Löschfahrzeug. Gegen neun Uhr abends heulte die Sirene das erste Mal. Es ging Richtung Galgenberg. Brandbekämpfung mit Personenrettung hieß die Aufgabe. Die erholsame Dienstnacht endete am Sonnabendmorgen um sieben mit den Frühsport. Nach dem Frühstück Revierreinigung, dann Ausbildung an Stationen.

Der Einsatz am Teich hat hungrig gemacht. Gestärkt geht es an die Fahrzeugpflege. Und wieder heult die Sirene. Für den dritten Einsatz haben sich die Jugendwarte etwas Besonderes ausgedacht: das Löschen per Hand mit der Wasser-Eimer-Kette. Zum Abschluss wartet Dienstsport auf dem Volleyballplatz. Alle haben Spaß. Alle sind geschafft und zufrieden - die Jungs und Mädchen, die Betreuer, Gemeindejugendwart Torsten Kilian, die beiden Ortswehrleiter René Grape und Hans-Joachim Leister. Fast nebenbei waren die Irxleber Feuerwehrleute am Freitagabend zu einem Einsatz auf die Autobahn ausgerückt und hatten ein brennendes Auto gelöscht. Auch das gehört zum Alltag - bei der Freiwilligen und bei der Berufsfeuerwehr.