1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Wolmirstedt
  6. >
  7. Feuerwehrrettet leckgeschlagenen Gefahrgut-Tanker vor dem Sinken

Havariertes Schiff wird auf dem Mittellandkanal notdürftig repariert Feuerwehrrettet leckgeschlagenen Gefahrgut-Tanker vor dem Sinken

Von Constanze Arendt-Nowak 04.05.2012, 05:16

Ein am Mittwoch bei Vahldorf leckgeschlagenes Tankschiff ist vor dem Sinken gerettet worden. Gestern wurde damit begonnen, die geladenen 1500 Tonnen brennbare Flüssigkeit in einen anderen Tanker umzuladen. Gefahr für Mensch und Umwelt habe nicht bestanden.

Vahldorf l Gestern Nachmittag ist ein zweiter Tanker an der Anlegestelle am Mittellandkanal bei Vahldorf eingetroffen. Die etwa 1500 Tonnen brennbare Zusatzstoffe, die das havarierte Schiff geladen hatte, wurden in den zweiten Tanker umgeladen. Der Tanker soll nun an Ort und Stelle notdürftig repariert werden. Gestern trafen Werftarbeiter ein, die das Bugstrahlruder wieder instand setzen wollten. Anschließend soll das etwa 100 Meter lange Tankschiff in eine Werft gebracht werden.

Am Mittwochnachmittag war der Tanker in der Baustelle zur Verbreiterung des Mittellandkanals bei Groß Ammensleben mit einem noch unbekannten Gegenstand am Grund kollidiert. Dabei war der Bugbereich an drei Stellen auf einer Länge von etwa 60 Zentimetern aufgeschlitzt worden. Im vorderen Maschinenraum kam es zu einem erheblichen Wassereinbruch, schilderte Dietmar Bloch von der Wasserschutzpolizei gestern. "Die Schiffsbesatzung hat gut reagiert und alle Maßnahmen eingeleitet, um das Sinken des Schiffes zu verhindern", so Bloch.

Da die bordeigenen Mittel nicht ausreichten und die Lecks unterhalb der Wasseroberfläche nicht sofort geortet werden konnten, war die Feuerwehr zur Hilfe gerufen worden.

Etwa 20 Kräfte aus Vahldorf und Groß Ammensleben waren ab 15.25 Uhr im Einsatz, um das eindringende Wasser aus dem vorderen Maschinenraum zu pumpen. Bis 23.30 Uhr wurden die beiden Pumpen immer wieder angeworfen. Zwar war nichts des geladenen Gefahrgutes ausgetreten, die Feuerwehr hatte aber rund um das Schiff vorsorglich eine Ölsperre errichtet. Als zuständige Ölwehr des Landkreises waren zudem die Kameraden aus Glindenberg angefordert worden. "Sie konnten aber gleich wieder abrücken, weil wir das Schiff halten konnten", sagte Katrin Vagel von der Groß Ammensleber Feuerwehr.

Gegen 20 Uhr war mit Spezialtauchern aus Hamburg Unterstützung eingetroffen. Sie hatten ein so genanntes Lecksegel mitgebracht, das mit vereinten Kräften unter das Schiff gezogen wurde. So konnten die Leckstellen zunächst provisorisch abgedichtet werden.

Gestern Morgen musste die Feuerwehr erneut zum Tanker ausrücken weil durch Sog und Wellen das Lecksegel verrutscht war und erneut Wasser in den Tanker drang.

"Es hat zu keiner Zeit eine Gefahr für Leib und Leben bestanden", erklärte Stefan Siekmann vom zuständigen Wasser- und Schifffahrtsamt Uelzen. Das Schiff, das von Magdeburg nach Rotterdam unterwegs war, sei noch manövrierfähig, die Weiterfahrt wurde jedoch durch das Amt untersagt.