Festumzug stoppt vor Plates Hof, um das Erntedankfest zu feiern

Die Ernte ist eingebracht und Glindenberg hat dies gefeiert. Zum 17. Mal, aber noch nie so spät, wurde am Sonnabend zum Erntedankfest auf Plates Hof eingeladen. Und trotz so manchen Regenschauers, es war ein gelungenes Fest.

Glindenberg l Das Erntedankfest wird am Michaelistag (29. September) oder an dem Sonntag davor oder danach gefeiert. Den Glindenbergern dagegen konnte es zumindest in der jüngsten Vergangenheit gar nicht schnell genug gehen. In der Regel in der letzten Augustwoche wurde die Erntekrone durch das Dorf gefahren.

Dass aber die 17. Auflage wieder an alte Traditionen anknüpft, ist nicht der Tatsache geschuldet, dass die 800-Jahr-Feier der Ortschaft erst wenige Monate zurückliegt. Alfons Hesse, der neue Ortsbürgermeister, verwies darauf, dass das Fest nicht umsonst seinen Namen trägt, "denn erst wenn die Ernte tatsächlich eingefahren ist und das Wetter sich wechselhaft wie im April zeigt, dann ist Zeit, Danke zu sagen". Der neue Ortsbürgermeister erinnerte außerdem daran, dass das Fest in bescheidener Freude begangen werden sollte.

Doch dafür war am Sonnabend richtig viel los. Und wie Agrar-Geschäftsführer Fritz-Georg Meyer weiß, sollte in diesem Jahr selbst auf den traditionellen Festumzug verzichtet werden: "Da aber machten die Glindenberger nicht mit. Und ihrem Wunsch sind wir gefolgt, wenn auch nicht in der üppigen Größe wie in all den Jahren zuvor."

Das aber war dann auch die einzige (personelle) Einschränkung an einem rundum gelungenen Tag. Der im wahrsten Sinne des Wortes um 11 Uhr mit dem Erntedankgottesdienst in der altehrwürdigen Kirche eingeläutet wurde. Um 12 Uhr, wer wollte, kam zum gemeinsamen Mittagstisch, erklang Blasmusik.

Das bedeutete, zur Mittagszeit füllte sich das erste Mal so langsam Plates Hof. Wo seit ewigen Zeiten das Erntedankfest gefeiert wird.

Gegen 13.30 Uhr allerdings verlagerte sich das Geschehen für kurze Zeit auf die Straße. Denn dort setzte sich der traditionelle Festumzug in Bewegung, lockte zig Glindenberger, Wolmirstedter, aber auch Gäste an die Strecke. Wo neben den Vereinen - die sich dem Tross angeschlossen hatten - alte Traktoren, zum Fest auf Hochglanz poliert, und hochmoderne Mähdrescher das Bild prägten. Nachdem der (Fest)Zug abgeparkt war, wirkte der Ort wie ausgestorben. Ab sofort spielte sich das Geschehen fast ausschließlich auf Plates Hof ab. Wo die Besucher, wie in all den Jahren, zunächst einmal eine Regenhusche über sich ergehen lassen mussten. Das aber tat der guten Laune keinen Abbruch.

Was sich außerdem niemals ändern wird, weil festgeschrieben: Die "Elbstrolche" sind die Attraktion des Kulturprogramms. Stets ein echter Hingucker, auch 2012, die Line-Dancer.

Für den richtigen Klang sorgten neben einem DJ die Weinberg-Musikanten aus Hohenwarte sowie die Jagdhornbläser aus Jersleben. Wann aber genau zum Aufbruch geblasen wurde, weiß niemand so richtig. Mitternacht aber war längst vorbei.