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Ornithologische Arbeitsgemeinschaft gibt seit 28 Jahren Jahresberichte heraus Von der Dohle bis zur Mittelmeermöwe

Von Marita Bullmann 27.10.2010, 06:16

Die Ornithologische Arbeits- gemeinschaft Haldensleben präsentiert bereits die 28. Ausgabe der Haldensleber Vogelkunde-Informationen. Mit dem Foto von einem Seidenschwanz aus dem Seelschen Bruch auf dem Titelblatt bietet das Heft einen interessanten Einblick in die Vogelwelt der Region.

Haldensleben. Seit Jahrzehnten beschäftigt sich eine Reihe von Fachkundigen mit der Vogelwelt der Region. Die Vogelkundler erfassen den Bestand der Gefiederten und stellen ihre Beobachtungsergebnisse zusammen, um sie auch einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Wie in jedem Heft der Ornithologischen Arbeitsgemeinschaft steht an erster Stelle der avifaunistische Jahresbericht für den Altkreis Haldensleben für das vergangene Jahr. Darin werden alle beobachteten Vogelarten aufgeführt. Einige Beobachtungen sind auch aus dem Altkreis Wolmirstedt und dem alten Bördekreis enthalten.

Gesichtet wurden beispielsweise Haubentaucher, Schwarzhalstaucher und Zwergtaucher, Kormorane und der Rosapelikan, von dem auch in der Volksstimme berichtet wurde. Graureiher, Silberreiher und Weißstörche wurden zahlreich beobachtet, Rohrdommel und Schwarzstorch dagegen nur vereinzelt.

Verschiedene Arten von Schwänen, Enten und Gänsen und viele andere Vögel werden in diesem Bericht erfasst. Besonders umfangreich sind die Meldungen von Kranichen, auch von Staren, Dohlen und Rabenkrähen. Andere Vögel wie Waldschnepfe, Großer Brachvogel, Regenbrachvogel, Dunkler Wasserläufer, Grünschenkel, Alpenstrandläufer und Mittelmeermöwe wurden nur vereinzelt gesichtet.

Ebenso umfangreich ist auch der Jahresbericht für den Naturpark Drömling. Weiter enthalten ist die Ermittlung des Weißstorchbrutbestandes 2009 im Landkreis Börde und im Drömling. Hans-Günter Benecke hat diese Zahlen aus den Erhebungen von Burkhard Belcour für die Bereiche Oschersleben/Wanzleben, Peter Loskarn für den Bereich Haldensleben, Falk Höhne für den Bereich Wolmirstedt und Wolfgang Sender für den Naturpark Drömling zusammengefasst. Er kommt zu den Schlussfolgerungen, dass die Reproduktionszahlen deutlich unter denen des Vorjahres blieben. Ursachen sieht er in dem sehr trockenen Frühjahr, was sich auf die Nahrungsgrundlage auswirkte, und dem späteren Kälteeinbruch mit starken Gewittern in der ersten Junihälfte.

Wanderfalken und Co.

Wolfgang Linke hat sich mit den Gebäudebruten des Wanderfalken 2010 im ehemaligen Ohrekreis beschäftigt. Dabei hatte er den Brutkasten für Falken, den Mitarbeiter des Endlagers Morsleben auf dem Werkgelände angebracht hatten, im Blick. Der Beitrag ist auch mit Bildern illustriert.

Ulf-Gerd Damm gibt den Brachvogelbericht 2009 für den Naturpark Drömling. Die ersten Brachvögel waren Ende Februar in der Flachwasserzone bei Mannhausen eingetroffen. Fortgesetzt wird der Bericht von Karl Uhlenhaut über Bienenfresserbruten im ehemaligen Ohrekreis.

Reinhold Brennecke hat das Wirken drei verdienter Ornithologen herausgestellt. "Der Vogelschutz und die Landwirtsschaftskammer in Halle führten sie einst zusammen: Otto Keller, Max Hoffmann und Liesbeth Wolf" schrieb er. Otto Keller weilte zu Lehrgängen für Vogelkunde und Vogelschutz mehrmals in Neuhaldensleben. In diesem Beitrag ist auch zu lesen, dass 1942 die Ortsgruppe Haldensleben im Landesbund für Vogelschutz gegründet wurde. Den Vorsitz teilten sich Leopold Graf von der Schulenburg-Bodendorf und Gottlob Nathusius.

Einen Situationsbericht über die Vogelwelt im Seelschen Bruch 2009 geben Hans-Günter Benecke, Rolf Hort und Robert Würl. In Wort und Bild berichten die Ornithologen über das Niederungsgebiet zwischen Hakenstedt und Wefensleben mit ihren geflügelten Bewohnern.

Ebenfalls enthalten im neuen Heft ist ein Bericht über die Vereinstätigkeit der Ornithologischen Arbeitsgemeinschaft.

Erhältlich ist die Broschüre im Museum Haldensleben, in der Naturparkverwaltung Drömling in Oebisfelde und bei Reinhold Brennecke in Haldensleben.