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Messe präsentierte sich erstmals in einem Freigelände/67 Aussteller hatten in Hundisburg ihre Stände aufgebaut Mehr als 20000 Besucher erfüllen sich auf dem Schloss ihre "Gartenträume"

Von Claudia Labude 23.05.2011, 04:45

Trotz des perfekten Gartenwetters ließen viele Bürger am Wochenende Spaten und Harke liegen. Stattdessen strömten sie in Scharen zum Hundisburger Schloss, um sich auf der Messe "Gartenträume" Inspirationen für ihr eigenes grünes Reich zu holen. Und davon gab es jede Menge.

Hundisburg. Der kleine Ortsteil glich am Wochenende einem Wallfahrtsort. Zur Freiluft-Premiere der Messe "Gartenträume", die bisher immer auf dem Magdeburger Messegelände stattgefunden hat, pilgerten 20000 Besucher zum Schlossgelände.

Waren die Parkplätze und Straßen rund um den Messeort proppevoll, so verliefen sich die Besuchermassen auf der weitläufigen Schlossanlage, und jeder hatte genug Platz zum Bummeln. Das taten auch Marte Ballauf und Marco Jesse. Die Magdeburgerin begleitete ihren Freund. Denn der ist nicht nur Besitzer eines Gartens, sondern war auch über das Internet auf die Veranstaltung aufmerksam geworden. "Und es ist wirklich superschön, wir sind ganz begeistert", lobte Marte die Messe. Das junge Paar interessierte sich vor allem für Möbel – und nahm deshalb gerne in den Wetterkörben Platz, die Jürgen Hatke aus Hörstel präsentierte.

Natürlich stand bei der "Gartenträume"-Messe vor allem die vielfältige Welt der Pflanzen im Vordergrund. Die Besucher konnten nicht nur selbst welche anschauen und kaufen, sondern sich auch Tipps holen, was man daraus machen kann. Zweimal pro Messetag luden Heidi Belitz und Anja Wach an ihren Stand zur Schauvorführung. Die beiden Floristinnen aus Magdeburg und Wanzleben zeigten Tischdekoration, die nicht nur in einer Wohnung wirkt, sondern vor allem bei einem Essen im Freien. "Wir zeigen, wie man ein einfaches Windlicht mit Sand und Muscheln verschönern kann", zählte Heidi Belitz auf. "Manchmal reicht auch schon eine einzelne Blüte, um ein simples Gefäß zu etwas Besonderem zu machen", wollte sie die Zuschauer inspirieren, es ihr zuhause nachzutun und so Urlaubsgefühle auf den Tisch zu bringen.

Aktuelle Trends seien laut der beiden Fachfrauen nicht nur Ton-in-Ton-, sondern gleichzeitig auch farbige Sträuße. "Der Sommer ist die Jahreszeit für bunte Farbmischungen, da wird auch viel mit Gräsern gearbeitet", plauderten beide aus dem Nähkästchen beziehungsweise dem Blumenladen. Was die Besucher an ihrem Stand am meisten interessierte? "Wo man die Sachen für solche Dekorationen herbekommt und wie lange sie halten", berichtete Heidi Belitz.

Beim Bummel über das Gelände schlugen aber nicht nur die Herzen der Damen mit den grünen Daumen höher. Auch für Männer gab es etwas zu bestaunen, so wurden verschiedene Gartengeräte, Grill- und Feuerschalen, Fass-Saunen, Teichanlagen und vieles mehr vorgestellt.

Mittendrin ein Pavillon voller Seifen. Was der auf der Gartenmesse zu suchen hatte? "Na, wenn man draußen arbeitet, braucht man doch danach Seife", erklärte Ingrid Vogel schmunzelnd und mit belgischem Dialekt. Außerdem seien ihre Produkte, die aus Südfrankreich kommen, alle aus natürlichen Stoffen – und die kommen nunmal aus dem Garten. Ihre Kundin Adelheid Darius, die mit ihrem Mann zum ersten Mal die "Gartenträume" besuchte, war ganz begeistert von der Messe. Einziger Kritikpunkt der Magdeburgerin: "Ich finde den Eintritt mit acht Euro zu hoch." Projektleiterin Marieke Gortemaker konnte das nicht nachvollziehen. So sei der Preis im Vergleich zur Messe in Magdeburg nur um gut einen Euro gestiegen. "Dafür gibt es hier ein vielfältiges Rahmenprogramm mit Musik und Schauspielern – und man kann kostenlos parken."

Nach drei Tagen auf dem Gelände von Schloss Hundisburg waren sich die Veranstalter sicher, dass sie im kommenden Jahr wieder hier gastieren werden. Neben der "Gartenträume"-Messe, die jedes Jahr im Februar oder März in der Landeshauptstadt stattfindet, soll Hundisburg als Freiluft-Variante das Angebot erweitern. Dass sie mit der Wahl des Veranstaltungsortes einen guten Riecher bewiesen haben, zeigten auch die Besucherzahlen. Trotz Regens am Freitag sowie drohendem Gewitter und einem kurzen Schauer gestern, strömten an den drei Tagen mehr als 20000 Gäste auf das Schlossgelände und ließen dort ihre "Gartenträume" wahr werden.