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Eisbrecher auf dem Mittelandkanal Seebär und Tümmler knacken die Eisdecke

Von Marita Bullmann 26.02.2010, 05:52

Haldensleben. Meter für Meter kämpfen sich die Eisbrecher " Seebär " und " Tümmler " gestern durch das Eis auf dem Mittellandkanal. In diesen Tagen geht es darum, den Kanal im Bereich zwischen Magdeburg und der Schleuse Sülfeld bei Wolfsburg wieder befahrbar zu machen.

Stefan Siekmann steht gegen 9. 30 Uhr am Ufer des Mittellandkanals kurz vor der Brücke an der Alvensleber Landstraße und wartet auf die Eisbrecher. Der Wasserbaumeister im Außenbezirk Haldensleben des Wasser- und Schiffahrtsamtes Uelzen hat das Handy am Ohr. Er muss den Ablauf des Einsatzes koordinieren. Am Mittwoch begannen Eisbrecher in Magdeburg und in Wolfsburg, das Eis auf dem Kanal aufzubrechen. Gestern schafften es die Magdeburger Brecher bis Calvörde.

" Unser Eisbrecher, Seewolf ‘ hat in Niedersachsen auf der Elbe ausgeholfen, als er hier nicht eingesetzt werden konnte. Dabei ist er kaputtgegangen, und jetzt liegt er in Minden auf der Werft. Wir hoffen, dass er nächste Woche wieder eingesetzt werden kann ", erzählt Stefan Siekmann. " Dass der, Seewolf ‘ ausgefallen ist, hat uns zurückgeworfen. " Am Mittwoch starteten deshalb drei Eisbrecher des Magdeburger Wasser- und Schiffahrtsamtes in der Landeshauptstadt. Zunächst sollte es bis Vahldorf gehen. Ein solcher Dreier-Verbund war hier zum letzten Mal im Winter 1996 / 97 im Einsatz.

Der Eisbrecher " Bär ", mit 600 PS, der stärkste im Verbund, blieb leider unterwegs liegen. Der " Bär ", der sonst eigentlich auf der Elbe im Einsatz ist, fuhr in der Mitte, die beiden anderen, jeweils 300-PS-starken Brecher folgten ihm zu beiden Seiten des Kanals. Mit seiner Stampfanlage kann sich der " Bär " selbst in Schwingungen versetzen und so das Eis aufbrechen. In der Mitte des Kanals ist das am besten möglich. Der " Seebär " und der " Tümmler " können das Eis nur mit ihrem Eigengewicht knacken. Die besondere flache Rumpfform sorgt dafür, dass sie sich auf die Eisdecke schieben und dann dank ihres Eigengewichts das Eis brechen können.

Auf weiten Teilen des Kanals ist das Eis etwa 30 bis 35 Zentimeter stark, in einigen Bereichen wie im Abschnitt Calvörde-Mannhausen sogar bis zu 40 Zentimeter. Von Calvörde aus fahren " Seebär " und " Tümmler " heute weiter. Voraussichtlich in Buchhorst werden sich die Eisbrecher aus Ost und West begegnen. Während die Magdeburger Eisbrecher dann zurückkehren, den defekten " Bär " mitnehmen und zur Werft nach Genthin bringen, werden am Wochenende zwei weitere Eisbrecher aus Niedersachsen auf dieser Strecke angreifen.

Mindestens ein- bis zweimal müssen die Eisbrecher den gesamten Kanalabschnitt noch abfahren, wenn sie den ersten Aufbruch geschafft haben. Erst dann könnten, wenn das Wetter so bleibt, wieder Schiffe auf dem Kanal ihre Ziele ansteuern. Noch ist das zu gefährlich.