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Kurfürst-Theatergruppe " Déjà vu " feiert morgen mit ihrem neuen Stück Premiere und Abschluss einer Trilogie "Der Stachel" sitzt zum dritten Mal tief

Von Gudrun Billowie 13.04.2010, 06:53

Die Mimen von Déjà vu haben fleißig geprobt. Morgen Abend feiert der dritte Teil des von Deutschlehrer Nils Kugler geschriebenen Stückes " Der Stachel " Premiere. In der Aula des Gymnasiums geht es dann um das Scheitern im Kleinen – und in der Kleinstadt.

Wolmirstedt. Morgen Abend geht es um die Wurst. Um die Superwurst. Die wird in der Kleinstadt W. gesucht. Und alle Bürger von W. tummeln sich auf der Bühne der Aula des Kurfürst-Gymnasiums in der Schwimmbadstraße. Die wichtigsten jedenfalls.

Zu denen gehören Frau Lau, ihre Töchter Steffi und Mia, ein paar Bauern und noch ein paar Bürger aus W ., die es nicht auf die Sonnenseite geschafft haben. Das Stück heißt " Der Stachel III " und wächst aus den anderen beiden Teilen der vergangenen Jahre heraus.

Für eine erfolgreiche Premiere haben die Déjà-vu-Mimen um Deutschlehrer Nils Kugler in den Ferien eifrig geprobt. Szene für Szene haben sie den Charakteren und der Spannung dazwischen den letzten Schliff gegeben. Philipp Bielau und Stefanie Fischer hatten als Phil und Steffi mal was miteinander. Doch Steffi war lange aus W. verschwunden und nun, wo sie zurück gekehrt ist, will Phil an die alte Geschichte anknüpfen. Doch Steffi ist eine andere geworden, sie ist in der weiten Welt gereift, ihr Kribbeln für Phil ist längst weg. Er mag das nicht glauben und nähert sich an. Ein bisschen schüchtern wirkt er, wenig entschlossen, trotz der markigen Worte.

" Mensch Phil, schau ihr in die Augen ! Du willst sie ", erinnert Regisseur Nils Kugler den Mimen. Philipp Bielau konzentriert sich und versucht das Anbändeln noch mal. Wieder irrt sein Blick an Steffi vorbei. " Mensch, das Publikum muss die Spannung spüren, dein Begehren !", ruft Kugler wieder. Steffi ( Stefanie Fischer ) legt vor, gibt sich kokett. Phil ( Phillipp Bielau ) versucht, ihrem Blick stand zu halten, und dann müssen Stefanie und Phillipp doch wieder lachen. Also nochmal. Und beim dritten Versuch sitzt die Szene. Die Spannung ist da, das Begehren, das dann doch über eine Nacht nicht hinausgehen soll. Sie reden von der Hoffnungslosigkeit der Liebe und mögen doch nicht alleine sein.

In solchen Zwiespältigkeiten sitzen alle Personen des Stückes, sie suchen das Glück – und wenn es sich zeigt, stoßen sie es weit fort. Die Bürger von W. fürchten neue Verletzungen, neues Versagen.

Welche konkrete Geschichten nun aber die demente Frau Lau, deren Töchter und die Bauernbande auf die Suche nach der Superwurst treiben, das erfährt wirklich nur der, der sich am Mittwoch um 20 Uhr den " Stachel III " anschaut. Die zweite Vorstellung beginnt am Tag darauf, Donnerstag, ebenfalls um 20 Uhr.