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Zuckerrübenproduktion eines der wichtigsten Standbeine der Dahlenwarsleber Dawa Agrar GmbH & Co. KG Gutes Drittel der Anbaufläche abgeerntet

Von Klaus Dalichow 28.09.2011, 04:37

Bis Mitte November erfolgt in der Magdeburger Börde das Roden der Zuckerrüben. Die Dahlenwarsleber Dawa Agrar GmbH Co. KG will die Ernte der süßen Früchte bis zum 10. November abschließen. Am 8. September hatte sie begonnen, die Hackfrüchte, wie es im Fachjargon heißt, aus der Erde zu holen.

Dahlenwarsleben. "Das war diesmal sehr früh. Aber Proben hatten einen guten Zuckergehalt ergeben. Wir liegen jetzt bei 17 Prozent. Über diesen Wert hinaus werden Preiszuschläge gezahlt", erzählt Geschäftsführer Otto Zauer. Der Landwirt weiß, dass auch noch eine spätere Ernte bei guter Witterung Vorteile hat, da der Zuckergehalt bei längerer Vegetationszeit steigt.

Die Rübenerntezeit wird auch "Kampagne" genannt. Typische Erscheinung der Kampagne: Rübenmieten an den Ackerrändern. Auch im Umfeld von Dahlenwarsleben lagern bereits derartige Haufen. Bei aufkommendem Frost werden die gerodeten Früchte mit Vliesbahnen abgedeckt und harren so dem Abtransport in die Fabrik. Die Kampagne wird diesmal bis 20. Januar dauern, so Zauer. Die Dawa wird jede dritte Woche anliefern. So will es die Logistik. Die Dawa Agrar GmbH gehört zum "Hinterland" der Zuckerfabrik Klein Wanzleben (Tochter der Nordzucker AG). Die verlängert wegen der Bioethanolproduktion seit mittlerweile vier Jahren die Kampagne über Heiligabend hinaus bis in den Januar. In der Zeit davor sah das anders aus. Da stellten die Produktion von Raffinadezucker für Haushalte sowie die Erzeugung von Raffinade- und Flüssigzucker für die Industrie die Hauptgeschäftsfelder der Nordzucker AG dar. Jährlich kommen nun rund 130 000 Kubikmeter Bioethanol hinzu. Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2009/2010 produzierte Nordzucker 2,87 Millionen Tonnen Zucker aus Rüben.

Früher wurden Zuckerrüben durch Handarbeit geerntet. Man schnitt Kopf und Blätter ab und stach die Rüben dann heraus oder man stach sie erst heraus und entfernte dann mit einem Messer Kopf und Blätter. Die gesäuberten Rüben wurden mit einer Rübengabel auf einen Anhänger geladen und zur weiteren Verarbeitung in die Zuckerfabrik transportiert.

Auch heute noch erfolgt der Erntevorgang in drei Arbeitsschritten, dem Entfernen des Blattwerks und des Rübenkopfs, dem Herausholen der Rübe aus dem Boden und dem Aufnehmen der Rübe vom Boden. Es gibt die Möglichkeit, die ersten beiden Arbeitsschritte von einer Maschine und das Aufsammeln von einer zweiten Maschine erledigen zu lassen oder alle Arbeitsschritte mit einer Maschine, dem Rübenvollernter, zu erledigen. Die Dawa Agrar und die Agrargenossenschaft "Börde" in Rottmersleben haben vor geraumer Zeit Geld in neue Rodetechnik gesteckt. Die Maschine rodet die Rüben, zerkleinert die Blätter, köpft die Rüben und reinigt sie. Die gerodeten Früchte werden über einen Elevator in einen Bunker befördert. Über das Entladeband werden die Hackfrüchte dann auf Miete gelegt.

Die Dawa Agrar im Herzen der Börde ist ein nach Qualitätsrichtlinien für den Ackerbau zertifizierter Marktfruchtbetrieb mit computergestützter Schlagkartei. Beim Bestellen und Ernten setzen die Landwirte zunehmend auf Satelliten-Navigation. Zuckerrübenproduktion ist eines ihrer wichtigsten Standbeine. Getreide nimmt mit drei Fünftel den größten Anteil der Anbaufläche ein. Zuckerrüben sind in diesem Jahr Otto Zauer zufolge , auf 316 Hektar angebaut worden. Davon sind 90 Hektar bis dato aus der Erde.