1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Wolmirstedt
  6. >
  7. Einsatzarmes Premierenjahr als Ortswehr

Jahreshauptversammlung der Ortschaftsfeuerwehr Farsleben Einsatzarmes Premierenjahr als Ortswehr

Von Claudia Labude 01.03.2010, 04:54

Ausschließlich Erfreuliches konnte Farslebens Wehrleiter Michael Langrock auf der Jahreshauptversammlung am Sonnabend berichten. Mit dem Rückgang der Einsatzzahlen liege man im kreisweiten Trend. Die dadurch gewonnene Zeit nutzt man in der Ortschaft für die weitere Ausbildung der aktiven Kameraden und der Jugendfeuerwehr.

Farsleben. 2009 war für die Farsleber Feuerwehr ein Jahr der Premieren : Durch die Eingemeindung wurde aus der eigenständigen Feuerwehr erstmalig in ihrer 82-jährigen Geschichte eine Ortschaftswehr, Michael Langrock absolvierte sein erstes Jahr als Ortswehrleiter.

Die Arbeit der 2008 neu gewählten Wehrleitung bestand im Wesentlichen darin, zusammen mit den anderen Ortschaftswehren die Weichen für ein zukünftiges Miteinander zu stellen. " Im ersten Halbjahr wurde schwerpunktmäßig an einer Satzung für die Stadtfeuerwehr gearbeitet, die im April durch den Stadtrat beschlossen werden soll ", so der Wehrleiter in seinem Tätigkeitsbericht für das vergangene Jahr. Die Entschädigung, welche die 29 aktiven Kameraden seit Januar für jeden Einsatz erhalten, wird bei der Farsleber Wehr auf ein Konto eingezahlt und für gemeinsame Vorhaben ausgegeben, die sonst aus eigener Tasche finanziert werden müssten.

2009 gab es dieses Geld neun Mal, denn so oft mussten die Kameraden zu Einsätzen ausrücken. Drei Mal davon im Rahmen der Nachbarschaftshilfe. Den wohl größten Einsatz verzeichnet die Statistik für den 17. Juli, wo die Farsleber Feuerwehrleute zu einem Wohnhausbrand nach Samswegen gerufen wurden. Nicht weniger brisant war ein Einsatz knapp 14 Tage später in Farsleben selbst, wo bei Baggerarbeiten eine Gasleitung beschädigt worden war. Die Kameraden führten umfangreiche Sicherungs- und Absperrmaßnahmen durch.

Ob Schilfbrand im Kuhbusch, Wohnhausbrand oder das Beseitigen einer Ölspur : " Erfreulich ist, dass wir zu allen Einsätzen, zu denen wir gerufen wurden, mit einer ausreichenden Mannschaftsstärke ausrücken konnten ", lobte Michael Langrock. Und das, obwohl fast die Hälfte der Einsätze in der Zeit zwischen 6 und 18 Uhr stattfanden.

Der Ausbildungsstand der Ortschaftswehr ist hoch. 72 Stunden wurden als Standortausbildung im Rahmen der Dienstabende absolviert. Die Beteiligung daran sei im Vergleich zum Vorjahr leicht gestiegen, aber bei durchschnittlicher Anwesenheit von 13 der 29 Kameraden immer noch steigerungsfähig, so Langrock. Sabrina Scholz und Michel Dauskardt absolvierten 2009 zusätzlich ihren Grundausbildungslehrgang, sechs Kameraden nahmen mit Erfolg an der geforderten Atemschutzwiederholung teil. Steven Osinsky, der zum Hauptfeuerwehrmann befördert wurde, legte in Heyrothsberge erfolgreich den Gruppenführerlehrgang ab. Außerdem bestanden alle elf Mitglieder der Jugendwehr die Prüfung zur ersten Stufe der Jugendflamme. Auch für dieses Jahr hat man sich in Sachen Ausbildung viel vorgenommen, wurden Kameraden auf Kreisebene zu Sprechfunker-, Atemschutzgeräteträger- und Truppenführerlehrgängen angemeldet. Natürlich sollen auch gemeinsame Übungen mit den anderen Ortschaftswehren wie gewohnt durchgeführt werden.

Angesprochen wurde auf der Jahreshauptversammlung auch das Thema Feuerwehrrente. Wie Marlies Cassuhn, die als Gast der Versammlung beiwohnte, erklärte, habe man in den Haushalt eine größere Summe dafür eingestellt. Dass dieses Geld als Anreiz wirkt, um neue Kameraden für die Feuerwehren zu aquirieren, ist für die Ordnungsamtsleiterin kein Hauptanliegen. " Es macht einfach Sinn, etwas für die schon jetzt aktiven Kameraden zu tun – und zwar als zusätzliche Versicherung für ihren ehrenamtlichen Dienst. "

Eine große Herausforderung für die ehrenamtlichen Brandschützer und die Mitarbeiter der Verwaltung sieht sie auch in der gemeinschaftlichen Erstellung einer Gefährdungsanalyse, die für 2010 ansteht. " Alle neuen Einheits- und Verbandsgemeinden müssen innerhalb eines Jahres nach ihrer Gründung ihre Schwerpunkte und alle anderen gefährdeten Objekte aus brandschutztechnischer Sicht neu bewerten ", erklärte Langrock die Hintergründe.