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Im Gespräch mit Sven Fricke, Vorsitzender des OK-Live-Ensemble Kulturschiff ging in diesem Jahr 74-mal unter Applaus vor Anker

30.12.2009, 04:53

Seit dem 23. Juni dieses Jahres hat das renommierte " Kulturschiff " OK-Live-Ensemble Barleben-Wolmirstedt eine neue Crew und einen neuen Käpten. Was der langfristig angedachte " Kurswechsel " in den vergangenen Monaten brachte, darüber sprach Volksstimme-Redakteur Karl-Heinz Klappoth mit dem neuen Vorsitzenden Sven Fricke.

Volksstimme : Herr Fricke, seit einem halben Jahr sind Sie der erste Mann des OK-Live-Ensembles, dennoch relativ neu im Verein ?

Sven Fricke : Das stimmt, denn erst seit zwei Jahren weiß ich sehr bewusst von dem Ensemble. Im Januar 2008 erlebte ich dann erstmals eine OKLive-Gala. Als ich schließlich im Frühjahr 2009 gefragt wurde, ob ich mir vorstellen kann, den Vorsitz zu übernehmen, war ich bereits ein großer Fan. Daher stellte ich mich am 23. Juni auch gern zur Wahl.

Volksstimme : Nun verlangt der Vorsitz eines solch großen Vereins vollen Einsatz. Wie aber lässt sich diese Aufgabe mit ihrer beruflichen Tätigkeit vereinbaren ?

Fricke : Ich denke, die vergangenen sechs Monate haben gezeigt, dass man Beruf und Berufung gut unter einen Hut bringen kann. Aber möglich wurde es nur, weil es im OKLive-Ensemble seit kurzem eine ganz klare Aufgabenteilung gibt.

Das heißt, der Vorstand ist seit dem 1. September ehrenamtlich tätig. Die eigentliche Tagesarbeit, schließlich sind nicht weniger als 320 Künstler an Bord des Kulturschiffes, übernimmt eine hauptamtliche Geschäftsstelle mit vier Angestellten. Geschäftsführerin ist Rebecca Schulze, in deren Hände alle Fäden zusammenlaufen. Ich möchte aber noch einmal daran erinnern, dass, wenn es um strategische Entscheidungen geht, allein der Vorstand in der Verantwortung steht.

Volksstimme : Herr Fricke, Sie sprachen von neuen Strukturen …

Fricke : … die nicht nur in der Führung zu greifen beginnen. So gibt es vier Sparten, in denen wir die Künstler für unser Ensemble ausbilden. Das sind der Tanz, die Akrobatik, die Moderation und die Bildende Kunst. Dies bedeutet, insgesamt 36 verschiedene Gruppen stehen Woche für Woche in der künstlerischen Ausbildung. Die einzelnen Leiter halten natürlich einen direkten Kontakt zur Geschäftsstelle.

Volksstimme : Wenn Sie nach über 100 Tagen im Amt so kurz vor der Jahreswende eine Bilanz ziehen, wie fällt diese aus ?

Fricke : Ein entscheidendes Kriterium für mich ist natürlich die Außendarstellung des OK-Live-Ensembles. Und ich denke, dass sich die kleinen und großen Künstler in den vergangenen zwölf Monaten verstärkt ins Bewusstsein der Menschen gerückt haben. Auch wenn Zahlen nicht alles sagen, 74 Auftritte sind schon etwas mehr als eine Glanzleistung.

Volksstimme : Fällt es Ihnen da schwer einzelne Höhepunkte zu benennen ?

Fricke : Nein, denn die OKLive-Gala Ende Oktober in der Halle der Freundschaft in Wolmirstedt war auch für den neuen Vorstand wie eine Zäsur und stellte sich schließlich als absolutes Highlight in diesem Jahr dar.

Und dafür gab es mehr als nur drei gute Gründe. Zum einen war es eine Jubiläums-Gala, nämlich die 10. Zudem reisten auch internationale Künstlern aus Frankreich an. Dies alles geschah übrigens im 15. Jahr des Bestehens des renommierten Ensembles. Und als wenn dies noch nicht reichte, durften wir mit über 300 begeisterten Gästen, darunter zahlreiche Freude und Sponsoren des Ensembles, einen neuen Besucherrekord vermelden. Natürlich sind wir uns alle im klaren darüber, dass dieser Erfolg verpflichtet.

Volksstimme : Da drängt sich gewissermaßen die nächste Frage auf : Wie sieht der Kurs für das Jahr 2010 aus ?

Fricke : Wir werden als Verein weiter an Fahrt aufnehmen, darüber sind wir uns nicht nur im Vorstand einig. Das bedeutet, dass es bereits heute klare Aufgabenstellungen gibt, die wir in den nächsten Tagen angehen. So wollen wir unsere Außendarstellung, diesmal aber im Internet, entscheidend verbessern. Der Verein soll sich dort weltweit präsentieren, somit zeigen, was das Ensembles zu bieten hat.

Womit wir bereits bei der zweiten Aufgabe sind, nämlich die Nachwuchsarbeit weiter zu verbessern. Wobei ich an dieser Stelle deutlich betonen will, dass der Verein hier schon immer auf einem guten Weg ist. Neue Wege beschreiten wir dagegen in der Vorbereitung auf das Jahresprogramm. Der Verein strebt 2010 ein so genanntes Intensiv-Wochenende mit allen aktiven Gruppen an. Hier wird dann ganz gezielt an dem besseren Zusammenwirken gearbeit.

Volksstimme : Wann wird das Jahresprogramm erstmals der Öffentlichkeit präsentiert ?

Fricke : Das kann ich schon ziemlich genau sagen. Am dritten Juni-Wochenende zum Wolmirstedter Stadtfest wird das Ensemble seinen ersten großen Auftritt haben.