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Fest der Vereine erlebte nach sechs Jahren ( vorläufigen ) Höhepunkt "Dschungelfieber" bricht aus, nach Finale aber Entwarnung

Von Karl-Heinz Klappoth 09.11.2009, 05:55

Seit nunmehr sechs Jahren wird in der kleinen und verträumten Ortschaft Meitzendorf ein Fest der Vereine zelebriert, das ( bundesweit ) seines Gleichen sucht. Immer am ersten Sonnabend im November, und dann zur vorgerückten Stunde, wird im Bürgerhaus binnen 60 Minuten ein Programm abgespult, das die Besucher im wahrsten Sinne des Wortes tief bewegt. So geschehen auch am 7. November.

Meitzendorf. Wenn der MKSV zum Fest der Vereine einlädt, dann ist es meistens zu spät. Zu spät für jene, die da meinen, noch eine Eintrittskarte zu erhaschen. Seit nunmehr sechs Jahren hat sich nämlich das Fest aller Feste zum kulturellen Highlight im ( ansonsten ein wenig verträumten ) Meitzendorf entwickelt. Was nicht mehr, aber auch nicht weniger bedeutet, jeder will dabei sein. Und das ist durchaus wörtlich zu nehmen, denn Anfragen gibt es bundesweit. So viel Vorschusslorbeeren, das muss aufgeklärt werden.

Vor nicht allzu langer Zeit kam der MKSV, der Meitzendorfer Kultur- und Sportverein, zu der Erkenntnis – recht wenig los im Dorf. Engagierte Mitglieder, wie Klaus-Dieter Balko und die Vorsitzende Christel Büchner, spannten sich vor sechs Jahren vor den kulturellen Karren und entfachten eine Euphorie, die am vergangenen Sonnabend ihren ( vorläufigen ) Höhepunkt erlebte.

Nicht weniger als 80 Mitwirkende – vor, hinter und auf der Bühne – brachten ein kurzweiliges, dynamisches und erotisches Programm ( nicht ohne Tiefgang ) auf die Bühne. Das selbst den welterfahren Bürgermeister Franz-Ulrich Keindorff ( mit offenem Mund ) sprachlos sah, der dann doch noch rechtzeitig ein Superlativ fand : " Fantastisch !" Und jedes Mitglied dieses rührigen Sport- und Kulturvereins fühlte sich auf die Schulter geklopft, hatte er doch in den Wochen und Monaten vor dem Event viel Herzblut für " sein Fest " vergossen. Das fing bei der kreativen Ausgestaltung an, ging über ein spektakuläres Programm und endete in einer scheinbar nicht enden wollenden Fete. Und wenn in Meitzendorf groß gefeiert wird, dann werden auch die Kleinen nicht vergessen. So legten die " Brandfüchse " mit ihrem Lied " Die spritzigen Knirpse von der Feuerwehr " gleich zu Beginn die Latte für die Nachfolgenden richtig hoch. Und das war genau passig für die beiden hoffnungsvollen Äquilibristen Nina & Fabienne, die ( erstmals in der Vereinsgeschichte ) mit gekonnter Tischartistik das sachkundige Publikum in Staunen versetzte.

In Meitzendorf gibt es ein ungeschriebenes Gesetz : " Wenn alle, dann alle !" Was letztlich heißt : Keiner der Vereine bleibt außen vor, steht das Fest ins ( Bürger ) Haus. Selbst die Feuerwehr wird mit ins Boot geholt, gibt sogar die Polizei Anschubhilfe, geht, wie am Sonnabend, so richtig die Post ab.

Womit gewissermaßen das nächste schwerwiegende Thema vorgegeben ist : Aufklärung. So wurde nach einer akribischen Tiefenrecherche des unvergleichlichen Klaus-Dieter Balko, die Geschichte vom " Wolf und die sieben Geißlein " neu erzählt. Und dabei legte der studierte Veterinär seinen handverlesenen Schauspielern vom Tischtennisverein solche Worte wie Artenschutz in Mund. Da war die Rede davon, dass man keine Wölfe töten darf, fielen aber auch solche blasphemischen Sätze wie : Die Ziege muss zum Bock. Wobei die Ortschaft Ebendorf nicht ganz ungeschoren davon kam.

Eine feste Größe in jedem Programm sind die Petrijünger, die den Gästen Einblicke in das modernes Wettkampfangeln gaben. Die Jugendfeuerwehr und das Jugendrotkreuz ließen Michael Jackson noch einmal aufleben. Was folgten, waren die " Blauen Jungs " vom Frauenchor, die sich stimmgewaltig Gehör verschafften. Einmal mehr setzten die Hupfdohlen der Veranstaltung ein Glanzlicht auf, das selbst nicht an Leuchtkraft verlor, als das " Dschungelfieber " ausbrach. Doch bereits nach dem großen Finale gab es Entwarnung, wurde an diesem Abend noch lange gefeiert.

Falsch allerdings ist das Gerücht, dass einige der Gäste bis Sonntag, 11 Uhr, durchzechten. Denn zur dieser Zeit war für alle Mitglieder des MKSV das Großreinemachen angesagt.