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Zur Einleitung des traditionellen Erntefestes der Weberaner : Zigeunerlieder in Farsleber Kirche

Von Gudrun Billowie 28.09.2009, 06:58

Auf das Nachmittagskonzert in der Farsleber Kirche kann man sich verlassen. Lädt der Kulturverein Webers Hof dorthin ein, wird etwas Besonderes geboten. So auch am Sonnabend zum traditionellen Erntedankfest der Weberaner. Da hatten sich die Veranstalter vier Musiker mit dem fremd klingenden Namen " Zariza Gitara " eingeladen.

Farsleben. " Zariza nennt man die russische Zarin, aber auch eine schöne stolze Frau ", erzählt die Russin Valeriya Shishkowa, " und unsere Gruppe heißt Zariza Gitara, weil die Klänge aus der Gitarre auch schön und stolz sind. " Die Geigenmusik des Ukrainers Alexander Bsutsky und der Gesang der Kasachin Olesja Volk und von Valeriya Shishkowa standen Michael Linders Gitarrenklängen in nichts nach. Die vier Musiker spielten die Lieder der Zigeuner, zeigten all das Temperament dieses fahrenden Vokes und auch die Melancholie. Sie zelebrierten mit ihrem Gesang den Streit, aber auch das Werben um die Liebe einer schönen Frau. Die Zuschauer der vollbesetzten Kirche in Farsleben waren vom ersten Ton an gefangen und die bunten, weitschwingenden Zigeunerkleider mit all dem klimpernden Besatz machte das Bild komplett.

Nach dem Konzert ging das Fest auf dem Hof weiter. Die kleinen " Weinbergwichtel " sangen Lieder, die zum Herbst passten, alte deutsche Volkslieder, die jeder mitsingen konnte, " Spannenlanger Hansel " zum Beispiel. Wie immer hatten die Frauen des Kulturvereins " Webers Hof " jede Menge Kuchen gebacken, insgesamt siebzehn Bleche. Lange vor dem Dunkelwerden war kein Krümel mehr übrig. Indes hatte der Wolmirstedter Fotoclub " Iris " in der Galerie Landschafts- und Tierfotos ausgestellt. Nur leider gab es diesmal keine Vernissage, denn von den Fotofreunden selbst war keiner gekommen. Dennoch nutzten Besucher die Gelegenheit und schauten sich die Landschafts- und Tierfotos an.

Der Hof selbst wollte sich zu diesem Erntedankfest nicht so recht füllen. Nur wenige Händler waren gekommen, so gab es zwar Blumen, Holzspielzeug, Gesticktes und Gestricktes und Honig, aber es fehlte die Enge, das Gedränge, die Vielfalt der Kleinigkeiten, die so ein Fest ausmacht. Dennoch hatte das Team um Jutta Horstmann am Backofen alle Hände voll zu tun. Apfel- und Zwiebelkuchen, Pizza und Kümmelbrezeln waren ratzfatz verspeist, der Nachschub kam immer gerade zur rechten Zeit.