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Stadtverwaltung bereitet sich auf die Bundestagswahl am 27. September vor Selbst die Kuli-Wahl muss überlegt sein

Von Juliane Dölitzsch 05.09.2009, 05:26

Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus. So verhält es sich natürlich auch mit der Bundestagswahl am 27. September – dem Tag, auf den viele Mitarbeiter des Rathauses seit Wochen hinarbeiten, und den sich die Wolmirstedter rot im Kalender anstreichen sollten, damit niemand den Gang zur Wahlurne versäumt.

Wolmirstedt. Viel Organisatorisches sei bereits erledigt worden, sagt Dr. Ringhard Friedrich, Amtsleiter für allgemeine Verwaltung und Finanzen in Wolmirstedt, doch die Vorbereitungen würden unaufhörlich weitergehen. Besonders wichtig ist dieser Tage, dass die Wahlbenachrichtigungen allen Wählern zugestellt werden. " Bis spätestens zum 6. September muss jeder Wahlberechtigte eine solche Karte im Briefkasten haben. Bekommt jemand keine, sollte er sich schnellstmöglich beim Einwohnermeldeamt einfinden, dort liegt das Wählerverzeichnis aus ", sagt Friedrich. Sicher könnte man das Problem dort klären und beheben.

Festgelegt seien dagegen schon die Örtlichkeiten der Wahllokale. Fünf befänden sich im Stadtgebiet Wolmirstedt, dazu jeweils eins in den Ortsteilen Elbeu, Farsleben, Mose und Glindenberg, so Friedrich. Meist würden Schulen oder Feuerwehren in Anspruch genommen. Auch die telefonische Erreichbarkeit dort, die bei Problemen oder dringenden Fragen notwendig ist, sei schon gewährleistet und abgesichert.

Zudem stehen die Koffer mit den Utensilien für die Wahllokale schon gepackt bereit. Darin befinden sich unter anderem die Kugelschreiber für die Wahlkabinen – bemerkenswert daran ist, dass diese alle gleichfarbig sein müssen. Andernfalls könnte ein roter, grüner oder schwarzer Kuli suggerieren, das Kreuz an einer bestimmten Stelle zu setzen. " Bei uns soll niemand gewisse Ergebnisse auf verschiedene Farben der Schreibgeräte in den Kabinen zurückführen können ", erklärt Friedrich.

Sehr freue ihn, dass sich jetzt schon genügend Wahlhelfer zur Verfügung gestellt haben. " 75 Wahlhelfer sind es insgesamt, 71 davon werden sich in den neun Wahllokalen aufhalten. Die übrigen vier kommen aus den Reihen des Rathauses, bleiben zum Teil den ganzen Tag da und sind ständige Ansprechpartner ", erzählt der Stadtwahlleiter, der am 27. September zu den Rathaushütern gehören wird.

Eine Schulung für die Wahlhelfer, die für ihr Engagement ein Erfrischungsgeld von 21 Euro erhalten, wird in der Woche vor der Wahl angeboten. Empfohlen wird diese unter den 42 Frauen und 33 Männern, die in der Überzahl zwischen 35 und 60 Jahre alt sind, besonders den Wahlvorstehern, ihren Stellvertretern, den Schriftführern sowie den Erstwahlhelfern. Doch auch am Wahltag werden die acht Helfer pro Wahllokal, die sich jeweils um 7. 30 Uhr treffen, nochmals genauestens informiert und vorbereitet. Von 8 bis 18 Uhr verteilen sie die Stimmzettel und geben Hinweise für die Bürger.

Im Anschluss zählen die fl eißigen Freiwilligen die Stimmen aus. Die Schnellmeldung mit dem ermittelten Ergebnis wird, so, wie etwas später die komplette Wahlniederschrift, in der zusätzlich zu den gezählten Stimmen auch sämtliche Formalien festgehalten werden, dem Rathaus übergeben. Dort nehmen entweder Dr. Ringhard Friedrich oder sein Stellvertreter Dirk Illgas die Ergebnisse der Bundestagswahl entgegen, und reichen sie an den Landkreis weiter. Erst danach wird am 27. September im Rathaus das Licht ausgemacht.

In Wolmirstedt und den Ortsteilen Elbeu, Farsleben, Mose und Glindenberg dürfen insgesamt über 10 200 Bürger ihre Kreuze auf dem Wahlschein für den Deutschen Bundestag machen, darunter 219 Erstwähler. Begeistert wäre Friedrich über eine ähnliche Wahlbeteiligung wie bei der letzten Bundestagswahl im Jahr 2005, als 67, 3 Prozent der Wolmirstedter den Weg zur Urne fanden. Verlaufen haben sich dagegen offensichtlich viele bei den Kommunalwahlen im Juni dieses Jahres : Nur knapp 39 Prozent wählten in Wolmirstedt und den Ortsteilen.

" Eine stabile Wahlbeteiligung ist schon ein Grund zur Freude, aber schöner ist natürlich immer ein tendenzieller Anstieg ", so Friedrich. Die Bürger sollten von der Möglichkeit zu wählen, Gebrauch machen und ihre Stimme abgeben. " Nur so können sich die Wolmirstedter einbringen und Einfluss auf die nächsten vier Jahre nehmen. Jeder hat zwar nur einen Stimmzettel, doch erst die Summe aller einzelnen Stimmen ergibt das Votum ", erklärt Friedrich.

Wer heute schon weiß, dass er am Sonntag, dem 27. September, keine Zeit hat und verhindert ist, kann die Briefwahl beantragen. Bereits jetzt gebe es diesbezüglich Anfragen, so Friedrich. Bis zum 25. September kann auf diese Weise jeder seinen ausgefüllten Wahlschein in einen Postkasten werfen oder im Rathaus abgeben. Damit hat jeder Bürger die Gelegenheit, an der Wahl teilzunehmen und seine Stimme abzugeben.