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Zerstörung auf dem Kalimandscharo durch Gewitter Sturmböe verrückt Gipfelbühne und lässt WC-Häuschen torkeln

Von Maik Schulz 06.07.2009, 05:02

Ein Gewittersturm mit Hagel und starken Windböen hat am Freitagabend die Bühne der Kalimandscharo-Festspiele auf dem Salzberg bei Zielitz stark beschädigt. Zwei Podeste, die an der Seite der 70 Quadratmeter großen Bühne standen, wurden durch die Luft geschleudert und landeten auf dem großen Podest. Auch die tonnenschwere Bühne selbst wurde vom Sturm angehoben und verrückt.

Zielitz. Bereits am Sonnabendmorgen gegen 7 Uhr waren die Holzhausmimen bereits vor Ort, um sich den Schaden anzusehen. Direkt neben der Bühne hatte das Wasser metertiefe Löcher im Salz hinterlassen. Obwohl die Bühnenfüße auf Metallplatten stehen, mussten sie durch Bretter vor dem Verrutschen gesichert werden.

Auch die Kameraden der Feuerwehr des Kaliwerks rückten an, sammelten die Besucherstühle ein und spritzten sie ab.

Besucher retten sich in den " Bergmannssaal "

Die für Freitagabend auf dem " Kalimandscharo " geplante Vorstellung " Anna und das Irrenhaus am Rande der Stadt " hatten die sich die Schauspieler und Besucher anders vorgestellt. " Niemand hatte mit einem solchen Unwetter gerechnet. Es gab weder eine Unwetterwarnung noch entsprechende Regenvorhersagen.

Erst gegen 18 Uhr begann sich eine Wolke über dem Salzberg zu bilden. Eine dreiviertel Stunde später fielen die ersten Tropfen und dann kam das Unwetter sehr schnell ", berichtete Sigrid Vorpahl, die künstlerische Leiterin des Zielitzer Holzhaustheaters.

Besucher, die nach dem Beginn des Gewitters der Aufforderung den Salzberg zu verlassen, sofort gefolgt waren, kamen noch ziemlich trocken nach unten. Wer darauf hoffte, dass der Regen bald wieder aufhören würde, hatte keine Chance. Auch die Holzhausmimen konnten nur mit Mühe Scheinwerfer und Tonanlage vor dem Starkregen in Sicherheit bringen. Das Zelt, das sie zum Schutz vor der Sonne hinter der Bühne aufgebaut hatten, flog ihnen um die Ohren. Das Toilettenhäuschen machte sich selbstständig und als dann am Requisitencontainer eine schwere Eisentür vom Sturm aus den Angeln gehoben wurde, konnten sich die Darsteller gerade noch in einen Bauwagen retten. Von dort aus mussten sie mit ansehen, wie sich die Rückwand der Bühne im Sturm bog und das gesamte Podest abhob.

Schauspieler harren auf dem Gipfel aus

Während die meisten Besucher schon in der Ausweichspielstätte, im " Bergmannssaal " des Kaliwerks saßen und auf den Beginn der Vorstellung warteten, mussten einige Darsteller im Bauwagen ausharren, bis das Schlimmste vorbei war. Dann erst konnten sie die notdürftig vor Nässe geschützten Kostüme einladen und zum Saal fahren. Niemand wurde verletzt.

" Mit einer dreiviertel Stunde Verspätung begann dann die Vorstellung und die Mimen konnten zeigen, wie gut sie auf alle möglichen Zwischenfälle vorbereitet sind ", berichtete Sigrid Vorpahl. Die Vorstellung im " Bergmannssaal " lief wie am Schnürchen und kam beim Publikum sehr gut an. Mit minutenlangem Beifall dankten die Besucher den Holzhausmimen für ihren Einsatz.