1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Wolmirstedt
  6. >
  7. Auf zwei und vier Beinen gegen Krieg

EIL

Friedensreiter beginnen im 25. Jahr ihres Bestehens ihren einwöchigen Ritt in Haldensleben Auf zwei und vier Beinen gegen Krieg

Von Carina Bosse 20.07.2009, 07:03

Haldensleben bildete am Sonnabend die erste Etappe der Friedensreiter im 25. Jahr ihres Bestehens. Auf dem Weg nach Magdeburg und Stendal machten die Reiter und Radler mit der Initiative " Offene Heide " auf ihr Anliegen, jegliche Kriegsaktivitäten zu verurteilen und für eine friedliche Nutzung der Heide einzutreten, aufmerksam.

Haldensleben. Zur Kundgebung auf dem Postplatz sprachen neben Christel Spenn und Gisela Mühlisch von der Initiative " Offene Heide " auch Christoph Erdmenger, Landesvorsitzender von Bündnis 90 / Die Grünen, sowie Guido Henke, Landtagsabgeordneter der Partei Die Linken.

Auf die Erfolge der Bürgerinitiative " Freie Heide " zum Rückzug aus dem " Bombodrom " im Brandenburgischen machte Christoph Erdmenger aufmerksam. " Die Erfolge dort bringen der Bürgerinitiative hier Auftrieb ", zeigte sich der Politiker überzeugt.

" Uns geht es auch um die Konsequenzen ", betonte Christel Spenn zum 192. Friedensweg. In der Colbitz-Letzlinger Heide werde ständig geübt. In Zeiten hoher Arbeitslosigkeit seien junge Leute leicht mit einer beruflichen Laufbahn in der Bundeswehr zu ködern, ohne dass sie über die Konsequenzen nachdenken, die im schlimmsten Fall eben auch Kriegseinsätze bedeuten können. Deshalb sei der Initiative die Werbung der Bundeswehr in den Schulen ein Dorn im Auge. Für eine breite öffentliche Diskussion darüber sprach sich Schulamith Weil von den Friedensreitern aus. Die aus dem Wendland stammende Reiterin ist von Anfang an dabei. Trotz fürsprechender Parteipräsenz der Grünen und der Linken äußerte sie kritische Worte in Richtung Politik. Nur eine klare Position gegen jegliche Kriegsbeteiligungen von deutscher Seite seien ein eindeutiges Bekenntnis. Um Wirtschaftsinteressen mit Gewalt durchzusetzen, seien seit 1992 bei Auslandseinsätzen bereits 81 deutsche Soldaten getötet, 109 verletzt und Hunderte traumatisiert, ganz zu schweigen von den Verlusten in der Zivilbevölkerung in Einsatzgebieten wie Afghanistan. Damit müsse Schluss sein.

Die 15 Pferde und rund 30 Reiter auf den teilweise mit Friedensparolen versehenen Tieren und auf " Stahlrössern " hatten am Freitag bei Gisela Mühlisch in Haldensleben Quartier bezogen. Sie hatte den Aktivisten eine Suppe gekocht, während Pferde und Reiter auf ihrer Wiese hinter dem Haus zelteten und übernachteten.