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Blutspende an stark frequentierter Straße in Wolmirstedt Neun Erstspender kommen zur "B 189", so viele wie selten zuvor

Von Karl-Heinz Klappoth 04.06.2009, 07:02

Es sind immer die gleichen Fragen, die Schwester Cornelia Feustel und ihr Team des DRK-Blutspendedienstes zu beantworten haben. Dabei wird bereits seit elf Jahren an der Raststätte " B 189 " – zunächst in der Gaststätte, seit zwei Jahren im so genannten Spendenmobil – Blut gespendet. " Aber wir geben gern Antwort, denn dann wissen wir, es sind zahlreiche Bürger darunter, die erstmals zur Blutspende kommen. "

Wolmirstedt. Am Dienstag kamen zwischen 15 und 20 Uhr exakt neun Erst- und insgesamt 46 Spender zum Spendenmobil an die Raststätte " B 189 ". " Ein beachtliches Ergebnis ", wie Elke Frolik, Gebietsreferentin des DRK Blutspendedienstes, nach einem intensiven Nachmittag versichert,

Einer, der erstmals bei der Blutspende an der Nadel hing, ist Andreas Bräuer, 19 Jahre, Kochlehrling. " Ich habe viele gute Gründe, weshalb ich jetzt Blut spende ", erzählt der angehende Koch. " Zum einen ist es in der, B 189 ‘ eine lange Tradition, und so bin ich nicht der Erste aus der Gaststätte, der hier spendet. Ich bin aber auch Mitglied der Feuerwehr und da sehe ich mich in der Pflicht, Menschenleben zu retten, und dazu gehört auch, dass man Blut spende. Also musste ich hier, gewissermaßen bei meinem ersten Einsatz, nicht lange überlegen. "

Nicht lange überlegen muss auch Dieter Frinken, Vorsitzender der Kreisverkehrswacht. " Für mich steht erst gar nicht die Frage : Gehe ich oder gehe ich nicht ? Ich stehe einfach in der Verantwortung ", verrät der Verkehrsexperte : " Wenn man täglich wie ich erlebt, was auf unseren Straßen passiert, dann kann man einfach nur jeden auffordern, Blut zu spenden. "

Und der Lehrer an der Leibnizschule hat auch gleich ein Beispiel zur Hand : " Manchmal braucht ein Patient nach einem Verkehrsunfall 50 oder mehr Blutkonserven, damit er weiterleben kann. Es kommt also auf jeden Spender an. "

Die Frage, weshalb man überhaupt Blut spenden muss, erübrigte sich also. Dennoch gaben Anneliese, 66 Jahre, und Walter Müller, 66, gern Antwort : " Es gibt kein künstliches Blut. Somit ist es durch nichts zu ersetzen. Das lebenswichtige Blut mit seinen absolut vielfältigen Funktionen kann einzig und allein der Körper selbst bilden. Daher sind Menschen, die ihr Blut für Kranke und Verletzte spenden, so wichtig. "

Die genaue Zahl, wie oft das Rentnerpaar in den vergangenen Jahren gespendet hat, wissen sie nicht punktgenau, " aber 150 mal werden wohl nicht reichen ". Dagegen weiß Mirko Hermann sehr genau, warum und seit wann in der Gaststätte an der " B 189 " gespendet wird : " Das fing 1998 an ", erzählt der Juniorchef, " damals traf sich an der Raststätte der ortsansässige Motorradclub. Da bekanntlich die Motorradfahrer zu den Gefährdetsten im Straßenverkehr gehören, lag es auf der Hand, dass wir Blut spenden. "

Der Motorradclub existiert nicht mehr, dennoch ist Mirko Hermann nicht der Einzige von damals, der auch heute noch spendet.

Er sagt auch weshalb : " Zunächst erfahre ich durch die Untersuchungen im Blutspendeinstitut meine Blutgruppe. Und auch sonst erfahre ich jede Menge über mein Blut. Es durchläuft nämlich umfangreiche Laboruntersuchungen. Sollten die Ergebnisse der Untersuchungen in irgendeiner Art und Weise von der Norm abweichen, werden ich sofort vom Hausarzt informiert. "

Am Dienstag, so Mirko Hermann, war alles im grünen Bereich. Und das Einzigartige bei der Blutspende an der, B 189 ‘ – neben der fürsorglichen Betreuung und guten Versorgung gibt es für jeden Spender ein Freibier. Der Chef persönlich aber achtet akribisch darauf, dass es auch bei dem einen bleibt.