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Kalikumpel feiern den 1. Mai in der Museumsscheune Kaliwerk kann trotz Finanzkrise weiter auf Kurzarbeit verzichten

Von Gudrun Billowie 02.05.2009, 07:31

Hunderte Kali-Kumpel feiern traditionsgemäß mit ihren Familien den 1. Mai. Wegen der Bauarbeiten vor der Halle der Freundschaft wurde das Fest in diesem Jahr in die Museumsscheune auf der Schlossdomäne verlegt.

Wolmirstedt. In sozialistischen Tagen war der Erste Mai der Tag der " von oben " verordneten Demonstrationen, an funktionärsbesetzten Tribünen vorbei. Heute treffen sich Menschen freiwillig. Die Maifeier der Kaliwerker wird von der Gewerkschaft der Zielitzer Kali-AG organisiert und ist in jedem Jahr sehr gut besucht. Die Stadt hatte die Museumsscheune zur Verfügung gestellt, die Blaskapelle Angern sorgte für die f otte Musik. Bei wunderschönem Frühlingswetter blieben viele Gäste vor der Tür, auch dort gab es Gastronomie, die Musik drang nach draußen, die Jugendfeuerwehr beschäftigte sich mit den Jüngsten, die Baskets hatten mobile Basketballkörbe aufgestellt.

Doch trotz aller Unterhaltung bleibt der Erste Mai der Tag der Arbeit und das vergessen vor allem die Gewerkschaften nicht. Schon gar nicht in den Zeiten der Finanzkrise, die auch vor der Zielitzer Kali AG nicht Halt macht. " Wir überlegen, wie wir trotz der Finanzkrise unsere Arbeitsplätze erhalten ", sagt Klaus Krüger, Betriebsratvorsitzender der Zielitzer Kali AG. Zum Tag der Arbeit malte er für den Rest des Jahres ein hinreichend freundliches Betriebsbild. " Noch gibt es in unserem Betrieb keine Kurzarbeit. Wir können auch unsere befristet Beschäftigten auf jeden Fall bis zum Jahresende behalten. " Auch die Auszubildenden brauchen sich derzeit keine Sorgen zu machen, denn sie werden im laufenden Jahr nach ihrem Ausbildungsabschluss übernommen.

Dennoch, der Absatz an Kali ist weltweit drastisch zurück gegangen. Wie weit sich das auf die Beschäftigten des Kaliwerkes in Zukunft auswirkt, ist noch nicht klar. " In Zeiten der Krise erfahren wir, dass die Menschen wieder nach Gewerkschaften schreien ", sagt Klaus Krüger. Allein in Sachsen-Anhalt haben in diesem Jahr bereits wieder 10 000 Menschen den Weg in die Gewerkschaft gefunden. " Sie können den heutigen Tag nutzen, um mit uns ins Gespräch zu kommen, sich womöglich für eine Mitgliedschaft entscheiden ", lud Klaus Krüger ein. Neben den vielen Kaliwerkerfamilien fnden in jedem Jahr auch die Bundestagsabgeordnete Waltraud Wolff und der Bürgermeister Dr. Hans-J ürgen Zander den Weg zur Maifeier der Kalikumpel. Auch Dirk Lehnert, Magdeburger Gewerkschaftssekretär der IG Bergbau Chemie Energie, zu der das Zielitzer Kaliwerk zählt, ist zu solchen Anlässen präsent.