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Wehren aus Wolmirstedt, Mose, Farsleben und Glindenberg üben bei Agrar GmbH / Einsatzleiter Dirk Bischoff : "Die Explosionsgefahr ist hier sehr hoch"

Von Claudia Labude 18.05.2009, 05:02

Egal, ob sie noch im Bett waren, gerade beim Zähneputzen oder am Frühstückstisch – am Sonnabend zeigten die Pieper der Feuerwehrkameraden aus Wolmirstedt um 8.29 Uhr alle die gleiche Meldung : " Einsatzübung, Brand bei der Agrar GmbH ". Die Wehren aus Mose, Farsleben und Glindenberg wurden nur kurze Zeit später nachgefordert.

Wolmirstedt. Um 8.29 Uhr schlägt der Rauchmelder in der großen Lagerhalle der Agrar GmbH an und löst damit Alarm aus. Zur gleichen Zeit hilft Firmenchef Fritz-Georg Meyer noch mit, die Tische und Bänke für die Versorgungsstation aufzubauen. Er weiß, dass es sich um eine Übung handelt, bleibt deswegen ganz gelassen.

" Partner der Feuerwehr ", das steht nicht nur auf einem Schild am Bürogebäude der Firma, sondern diese Partnerschaft wird regelmäßig durch Übungen mit Leben erfüllt. Das Gelände der Agrar GmbH stellt nicht nur durch seine Größe bei Rettungseinsätzen eine große Herausforderung dar. " Die Explosionsgefahr ist durch das entstehende Methan hier sehr hoch ", erklärt Wehrleiter Dirk Bischoff, Einsatzleiter der Übung, nachdem er gegen 8.44 Uhr mit drei Löschfahrzeugen auf dem Gelände eintrifft. Je nachdem, wie man die Situation vorf nden würde, müsse der Einsatzleiter entscheiden, ob ein Löscheinsatz noch möglich sei oder es eher darum ginge, Personen und Sachwerte in der direkten Umgebung zu schützen. " Es gab in ähnlichen Objekten schon Brandeinsätze mit Todesfolge ", erklärt er. Deshalb seien die Kameraden auch froh, in regelmäßigen Abständen auf dem Gelände üben zu dürfen, um im Ernstfall die Lage besser einschätzen und noch effektiver handeln zu können.

" Es ist wichtig, das Zusammenspiel der Wehren immer wieder zu üben "

Zwei Opfer müssen sie dieses Mal fnden, dazu an verschiedenen Stellen angebliche Brände löschen. Die Truppen teilen sich nach Plan, bekommen die Anweisungen ihrer Zugführer und legen los, wie schon oft theoretisch und praktisch geübt. Leicht ist es trotzdem nicht, jede Übung wird so durchgeführt, als wäre man im Einsatz.

Um 9.05 Uhr bringen zwei Kameraden das erste " Opfer " aus der vernebelten Technikhalle der Biogasanlage. Julian Mick und Manuel Richter spielen die vermissten Personen. Und im Verstecken in vernebelten Räumen haben die beiden Jungs Erfahrung und machen es den suchenden Rettungskräften nicht leicht. Die Sauerstoffgeräteträger der vier beteiligten Wehren kriechen auf Knien durch die Lagerhallen, durchsuchen jeden Winkel, schauen unter Autos, öffnen Schränke, schieben Tische und Stühle beiseite.

Währenddessen werden im Außengelände Wiesen und Hallendächer mit Wasser " gelöscht ". Die Kameraden arbeiten Hand in Hand, gegen 10.30 Uhr ist die Übung beendet.

Wehr- und Einsatzleiter Dirk Bischoff zeigt sich im Nachhinein mit dem Ablauf der gemeinsamen Übung zufrieden. " Es hat sich gezeigt, dass es gut ist, das Zusammenspiel der einzelnen Wehren immer wieder zu üben, um Vorgänge zu optimieren. "