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Unternehmen begegnet dem Vandalismus durch Graff ti-Auftragswerke Legal, illegal? Den Stadtwerken ist das nicht egal!

Von Claudia Labude 17.04.2009, 05:06

Wolmirstedt. 56 " Trafohäuschen " gibt es im Stadtgebiet. Alle gehören den Wolmirstedter Stadtwerken. Bei den Stationen, die überirdisch erkennbar und zugänglich sind, wie zum Beispiel in der Heinrich-Heine-Straße, haben die Besitzer seit Jahren immer das gleiche Problem : Verschandelung durch Graffiti.

Stadtwerke-Geschäftsführer Harald Luther kann solchen " Kunstwerken " nichts abgewinnen. " Nicht nur, dass die Beseitigung der Grafftis eine ziemlich kostenintensive Angelegenheit ist, es ist auch optisch nicht gerade ansprechend im Stadtbild. "

Nick Müller brachte den Stadtwerke-Geschäftführer auf die Idee, die Trafohäuschen legal und mit ausgesuchten Motiven besprühen zu lassen. Die beiden Magdeburger Studenten Michael Barthels und Gordon Motsch haben sich als Duo " Tiefsilo " in der Szene schon einen Namen gemacht und unter anderem die Außenmauer des Bildungs- und Freizeitzentrums in der Triftstraße gestaltet. Unter den Sprayern gebe es eine Art Ehrenkodex, solche Auftragswerke nicht mehr mit illegalen " Tags " zu zerstören. " Tags " bezeichnen die farbigen Kürzel, die als eine Art Unterschrift erkennen lassen, welcher Sprayer am Werk war und deren Verteilung auf öffentlichen Flächen fast schon zu einer Art Wettbewerb führt.

Die beiden legal engagierten Graffitikünstler waren in den Osterferien am Trafohäuschen Ecke Colbitzer- / Zielitzer-Straße zugange gewesen. " Wir haben verschiedene Motive vorgeschlagen bekommen, wollten aber bei diesem ersten Auftragswerk Bilder wählen, die mit dem Thema Energie zu tun haben. Deshalb ist auf der einen Seite das Umspannwerk und auf der anderen das Blockheizkraftwerk zu sehen ", erklärt Joachim Schaper, Meister Technik bei den Stadtwerken.

Wieviel Geld in die Gestaltung des Trafohäuschens investiert wurde, wollen die Verantwortlichen nicht verraten. Es sei aber im Vergleich zur dort nun nicht mehr nötigen Entfernung illegaler Graffitis eine lohnende Investition gewesen, erklärt Harald Luther.

Noch in diesem Jahr, genauer sogar noch vor dem Jubiläum, sei auch die Gestaltung eines weiteren Trafohäuschens geplant. Welches, soll zwar noch nicht verraten werden, " aber es liegt noch mehr im Innenstadtbereich ". Für die Auswahl der Bilder denken die Verantwortlichen an städtische Motive. Auch ein Hinweis auf die 1000-Jahr-Feier soll zu sehen sein.