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Vernetzte Pflegeberatung wird im Landkreis Börde angeschoben Kooperation soll Betroffenen unnütze Wege ersparen

Von Constanze Arendt 26.11.2010, 04:17

Haldensleben. "Bisher gab es zum Thema Pflege nur wenige Veranstaltungen", resümierte Dezernent Joachim Hoeft anlässlich der Auftaktveranstaltung für die vernetzte Pflegeberatung im Landkreis Börde. Andererseits stellt man aber fest, gerade wenn man selbst durch Angehörige betroffen ist, dass es gar nicht so einfach ist, sich zurechtzufinden. Oft irrt man durch die Gegend, ehe man den richtigen Ansprechpartner gefunden hat, und wird nicht selten zur Antwortfindung von einem zum anderen durchgereicht. Sowohl im Sozialamt des Landkreises als auch bei den Pflegekassen war man mit der Beratung von Betroffenen bisher nicht zufrieden.

Aber das soll jetzt anders werden. Nachdem in Magdeburg und im Landkreis Harz ein Pilotprojekt zur vernetzten Pflegeberatung gefruchtet hatte und bei Betroffenen positive Resonanz fand, soll nun auch im Landkreis Börde die Zusammenarbeit zwischen dem Landkreis und den Pflegekassen für eine bürgernahe und umfassende Pflegeberatung ausgebaut werden. Möglich wird dies durch eine im September geschlossene Landesrahmenvereinbarung und eine spezielle Kooperationsvereinbarung zwischen den Pflegekassen und dem Landkreis. Pflegebedürftige und deren Angehörige können sich nun unabhängig von ihrer Kassenzugehörigkeit in allen Beratungsstellen des Landkreises und bei den Pflegekassen zu allen pflegerischen, Versorgungs- und Betreuungsangeboten beraten lassen.

Der Vorteil der vernetzten Pflegeberatung liegt darin, dass sich viele Fragen beispielsweise zu Pflegeleistungen oder Pflegeansprüchen, zu ambulanten Pflegediensten, zur Auswahl eines Pflegeheimes oder zu altersgerechtem Wohnen kompetent klären lassen. Das kann sowohl in den Beratungsstellen, telefonisch oder auf Wunsch auch zu Hause erfolgen.

Um den "Grundstein" dafür zu legen, saßen jüngst Vertreter des Sozialamtes des Landkreises, der AOK und der Barmer GEK an einem Tisch, um sich kennen zu lernen sowie Einblicke in die Zuständigkeiten der Einzelnen zu bekommen. Schließlich sollen den Betroffenen zukünftig unnütze Wege erspart bleiben. Eine der großen Fragen war dabei beispielsweise, wie man sich bei der Beratung ergänzen kann. "Der eine soll wissen, was der andere macht, um den Versicherten auch Wege abzunehmen", erklärte Doris Mende, Regionalleiterin im Bereich Haldensleben bei der AOK, im Nachhinein. Der Anfang sei gemacht, und für das kommende Jahr seien weitere Zusammenkünfte des Arbeitskreises angedacht.

www.pflegeberatung- sachsen-anhalt.de