Jütrichauer sind unzufrieden mit Verbindung

Jütrichau l Während nach der Schließung des Haltepunktes Jütrichau die dafür eröffnete Busverbindung nach Dessau bestens angenommen wird, scheint die Strecke Zerbst-Jütrichau nicht so viele Fans zu haben. "Wir Rentner müssen zum Arzt und zum Einkaufen, dafür müssen wir nach Zerbst, da es das alles ja nicht mehr bei uns im Ort gibt. Doch außerhalb der Schulbuszeiten fährt ausnahmslos ein Anrufbus. Dafür muss ich eine Stunde vorher anrufen und muss dann auch als Rentnerin noch einen Euro drauf zahlen", sagt die Jütrichauerin Elfriede Dietrich. Die Rentnerin ist regelmäßig mit dem Bus unterwegs und findet es alles andere als komfortabel und ärgert sich vor allem über den höheren Preis. Für etwa 20 Kilometer von Jütrichau bis Dessau zahlen die ÖPNV-Nutzer zwei Euro bei der Firma Müller. Für die etwa fünf Kilometer weite Strecke von Jütrichau bis Zerbst mit dem Anrufbus 2,75 Euro beim Unternehmen Ruthe, das zur Vetter GmbH gehört.

"Die angebotenen festen Zeiten, zu denen immer ein Bus fährt, sind nicht doll, vor allem nicht bei einer normalen Nutzung außerhalb des Schulverkehrs", sagt die Rentnerin. Auch Jütrichauerin Hannelore Wink schließt sich dem an. Zwar würde sie regelmäßig nur nach Dessau pendeln. Doch in ein, zwei Fällen, in denen sie dann mal von Zerbst nach Jütrichau kommen musste, war das Ergebnis für sie nicht zufriedenstellend. "Zwei Tage vorher habe ich angerufen und gesagt, wann mein Zug ankommt. Dann sollte ich etwa eine Stunde warten, bis dann der Anrufbus gekommen wäre. Das finde ich nicht gelungen, vor allem wenn man sieht, dass der ÖPNV ansonsten ja versucht, sich mit Zugzeiten abzustimmen", erzählt sie.

"Wir nehmen die Kritik gerne auf. Und werden da dann auch mal nachhaken", sagt Klaus Lange, Betriebsleiter der Firma Ruthe in Zerbst, der zum ersten Mal von der Unzufriedenheit hört. Wie die Jütrichauer das Angebot annehmen, konnte gestern nicht klar mit Zahlen belegt werden. "Aber da werde ich ebenfalls noch nachfragen", versichert der Betriebsleiter. Doch wies er noch darauf hin, dass die Route des Busses bereits auf Wunsch auf den Zerbster Bahnhof umgelegt wurde.