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Der Paritätische kann seine Selbsthilfekontaktstelle für Anhalt-Bitterfeld finanzieren / Helgard Neumann neu eingestellt Fördermittel von Land, Landkreis und den Kassen

Von Thomas Drechsel 04.02.2010, 04:53

Zerbst. Der " Paritätische " hat mit Helgard Neumann aus Pouch bei Bitterfeld seine Selbsthilfekontaktstelle in der Zerbster Puschkinpromenade neu besetzt. Die Beratungsstelle war seit Jahresbeginn verwaist, da die Anschluss-Finanzierung der Personalkosten nicht verbrieft war ( die Volksstimme berichtete ). " Nunmehr haben wir verbindliche Zusagen vom Land, vom Landkreis und von den Krankenkassen. Die Stelle konnte wieder besetzt werden ", erklärte Petra Nickel, Regionalleiterin des Paritätischen, gestern.

Die Beratungsstelle ist auf ein Jahr befristet und eine Verlängerung " ganz klar fördermittelabhängig ". Frau Neumann wird 20 Stunden wöchentlich beschäftigt und sich in dieser Zeit den Belangen von insgesamt 42 Selbsthilfegruppen in Anhalt-Bitterfeld widmen. Die in Zerbst traditionelle Beratungsstelle war mit der Kreisneugliederung 2007 zum einen zu einer kontinuierlichen Förderung durch den neuen Landkreis, zum anderen auch in die Zuständigkeit für die Selbsthilfegruppen im gesamten Kreis gekommen. " Ich werde zwei Tage in der Woche in Zerbst sein, jeweils einen in Wolfen und in Köthen ", umriss Helgard Neumann ihr künftiges Pensum.

Sie baut auf die Arbeit von Vorgängerin Christine Barby auf, die – anfangs mittels ABM, dann befristet auf 20 Wochenstunden eingestellt – Ende 2009 ausschied. " Sie hat das sehr gut gemacht ", lobt Petra Nickel.

" Ich würde gern versuchen, die themengleichen Selbsthilfegruppen im Landkreisgebiet miteinander in Kontakt zu bringen. Es gibt ganz bestimmt Synergien, die man so nutzt ", blickt Helgard Neumann voraus.

Heute Vormittag sind die beim Paritätischen angebundenen 29 Selbsthilfegruppen aus dem Gebiet Zerbst-Loburg in die Puschkinpromenade eingeladen. Ähnliche " Erstkontakt-Runden " wird es in allernächster Zeit auch in Wolfen und Köthen geben.

Aktuell arbeitet Frau Neumann von Zerbst aus. Hier ist das Büro der Selbsthilfekontaktstelle eingerichtet – zur Miete, wie Frau Nickel betont. Voraussichtlich im Sommer wird das Büro umziehen – ins entstehende Mehrgenerationenhaus in Wolfen, wo es mietkostenfrei unterkommt. " Das wird sich auf die Präsenz vor Ort nicht auswirken. Wir pendeln schließlich schon lange zwischen diesen Städten ", so Frau Nickel.

Helgard Neumann ist Journalistin. Freiberuflich, " bekennende Single ", hat die 55-jährige verschiedentlich, aber intensiv Kontakt mit der sozialen Befindlichkeit ihrer Mitmenschen. 2009 hatte sie für den Paritätischen drei Konferenzen zu Armut und Zukunft der Gesellschaft " eigentlich nur zu moderieren. Da hab ich richtig Feuer gefangen für diese Aufgabe, den Senioren zu helfen. " Mittlerweile gibt sie eine Senioren-Zeitschrift heraus (" wir planen zehn Ausgaben pro Jahr "), arbeitet in diversen sozialen Bündnissen aktiv mit. " Hilfe zur Selbsthilfe zu geben, das ist etwas Großes ", freut sie sich auf die neue Arbeit.