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Die Osterburger Autorin Diana Kokot plaudert am Welttag des Buches mit Lesern "Ich habe meist zuerst das Ende im Kopf"

Von Daniela Apel 25.04.2013, 03:15

Am Welttag des Buches lud die Stadtbibliothek Zerbst zu anregenden Plaudereien mit Diana Kokot ein. In geselliger Runde nahm die Osterburger Autorin ihre begeisterten Zuhörer mit auf eine amüsant-nachdenkliche Lyrisch-Kriminelle-Reise.

Zerbst l Einen unterhaltsamen Ausflug querbeet von anregenden Versen bis zu amüsanten Krimis unternahmen vorgestern Abend über 15 interessierte Zuhörer in der Zerbster Stadtbibliothek. Anlässlich des Welttages des Buches stellte ihnen die Osterburger Autorin einige ihrer teils bislang unveröffentlichten Werke vor. Gespickt mit netten Anekdoten weihte sie die gesellige Runde bei Tee und Plätzchen in das Entstehen ihrer Gedichte und Kurzgeschichten ein, die oft mit einer unerwarteten Wendung überraschen. Mit geschickten Wortspielen und Doppeldeutigkeiten sowie treffenden Formulierungen begeisterte die Altmärkerin die Anwesenden mit mal heiteren, dann wieder berührenden Texten. "Ich will Fantasien und eigene Erinnerungen wecken", erklärte Diana Kokot. So tauchten die Literaturliebhaber in die Beschreibung einer herbstlichen Landschaft ein, erfuhren von den dramatischen Auswirkungen einer fatalen gärtnerischen Leidenschaft und grübelten über den plötzlichen Tod eines Mannes - war es ein Herzinfarkt oder steckte doch die Ehefrau dahinter?

Die Ideen für ihre Werke kommen der Mutter von zwei Söhnen bei Projekten mit Kindern, von der Kleingartenanlage vorm Haus oder daheim unter der Dusche. Deshalb liegen in der Wohnung verteilt auch überall in greifbarer Nähe Zettel herum, um spontane Geistesblitze sofort zu Papier zu bringen. "Ich habe schon als Kind Märchen geschrieben", verriet Diana Kokot. Seit 2003 ist sie nun freiberufliche Autorin. Zuvor war sie 15 Jahre als Lokalredakteurin bei der Volksstimme tätig.

"Gedichte liegen mir am meisten am Herzen", gestand die gebürtige Salzwedelerin. Dabei zeichnet sich ihre Lyrik nicht durch Reime aus, sondern durch poetische Bilder, augenzwinkernde Schilderungen oder der Verarbeitung bekannter Redewendungen. Mehrere Beispiele, erschienen in ihren Gedichtbänden "An einem Sonntag ohne Ziffernblatt" und "Jenseits der Jagd"-, brachte sie zu Gehör. Daneben las Diana Kokot die beiden Stücke vor, die von ihr - einmal unter dem Pseudonym Laura Alexander - in der Krimisammlung "Wenn es dunkel wird in Bismarck" erschienen sind.

"Ich habe meist das Ende im Kopf und dann entwickelt sich das nach vorn", schilderte sie, wie ihre Geschichten entstehen. "Zum Schreiben drängt es einen immer", bemerkte die Autorin lächelnd. Zwischen ihren einzelnen Beiträgen plauderte sie gut gelaunt mit ihren Zuhörern, die neugierig Fragen stellten oder ihre Meinung zu den Werken äußerten. Rasch verging die Lesung, die Lust machte auf mehr - beispielsweise jene mörderische Liebe zu einem Trauerredner... Mancher erwarb eines von Diana Kokots Büchern und ließ es sich gleich signieren.