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Garitzer Kita "Spatzennest" veranstaltet traditionellen Oma-Opa-Tag Knirpse machen richtig Theater

Von Daniela Apel 09.12.2010, 05:28

Das Garitzer "Spatzennest" veranstaltete vorgestern seinen traditionellen Oma-Opa-Tag. Zu dem geselligen Nachmittag waren aber nicht nur die Großeltern eingeladen. Eltern und Geschwister der Kita-Kinder mischten sich ebenfalls unter die vielen Gäste, die neben Kaffee und Kuchen ein unterhaltsames Programm mit Musik und Schauspiel genossen.

Garitz. Kaum ein Platz im Saal des Garitzer Kulturhauses blieb am Dienstagnachmittag unbesetzt. Weder Eltern noch Großeltern wollten sich das Programm entgehenlassen, das die Mädchen und Jungen der Kita "Spatzennest" vorbereitet hatten. Gespannt warteten sie, dass die Nachwuchskünstler die Bühne betraten. Lange mussten sich die Familien nicht gedulden. Da läuteten schon die Jüngstens die nahende Aufführung ein. Ganz in weiß gekleidet tanzten die Krippenkinder als süße Schneeflöckchen über das Parkett und kündeten von einem aufziehenden Schneesturm. Der sollte dem schnurbärtigen Wanja wenig später drei tierische Schlafgesellen bescheren.

"Es klopft bei Wanja in der Nacht" hieß das Stück, das die Drei- bis Sechsjährigen darboten. Unterstützung erhielten die Mädchen und Jungen bei der Inszenierung nach dem gleichnamigen Buch von Tilde Michels und Reinhard Michl von Thomas Fichtner. Der Geiger vom Anhaltischen Theater Dessau war bereits zweimal in der Kita zu Gast. Mit musikalischen Bildern und nicht zuletzt mit ausdrucksstarker Gestik und Mimik erzählte er den Kindern die Geschichte von "Josa mit der Zauberfiedel" und von "Fridolin, der Fiedelgrille". Nebenbei weckte er ihr Interesse für verschiedene Instrumente und die Töne und Melodien, die mit ihnen erzeugt werden können.

Aus dieser Begeisterung heraus entstand das "Wanja-Projekt", mit dem sich die Mädchen und Jungen in den letzten drei Monaten beschäftigten. Zusammen mit ihren Erzieherinnen, die extra bei Thomas Fichtner eine Weiterbildung machten, probten sie das musikalische Theaterstück. Das dreht sich um den Jäger Wanja, an dessen Haustür in einer bitterkalten Nacht nacheinander ein Hase, ein Fuchs und ein Bär anklopfen und um Einlass bitten. Halb erfroren durch das Schneegestöber versprechen sie, einander nichts zu leide zu tun. Und sie sollten sich daran halten, wie die Mütter und Väter, Omas und Opas beobachten konnten. Mit Fotoapparaten und Videokameras bewaffnet hielten sie stolz die Aufführung des Nachwuchses fest.

Kräftiger Applaus für junge Künstler

Während vier Kinder in die einzelnen Rollen schlüpften, griffen die anderen zu Klanghölzern, Rasseln oder kleinen Becken. Sobald eine der Figuren in Aktion trat, ließen die Drei- bis Sechsjährigen ein bestimmtes Instrument erklingen. Da ertönten beim Auftritt des Bären beispielsweise stets die Rahmentrommeln. Außerdem umrahmte Thomas Fichtner, der auch als Erzähler fungierte, die Handlung mit seinem Geigenspiel. So nahm die Geschichte ihren Verlauf und zum Schluss durften sich die jungen Darsteller und Musiker über kräftigen Applaus freuen.

Das Programm war damit aber längst nicht vorbei. Zuvor besangen die Hortkinder noch das zu Ende gehende Jahr und brachten ein Adventsgedicht zu Gehör. Schließlich stimmten alle gemeinsam "Kling, Glöckchen, kling" an, bevor Kita-Leiterin Silke Habelmann jedem frohe Weihnachtsfeiertage wünschte. Zu Beginn hatte sie sich bereits bei den Großeltern bedankt, die immer für ihre Enkel da sind.

Freude über Spende der Ortsgruppe

Margrit Joachim, die Vorsitzende der Garitzer Ortsgruppe der Volkssolidarität, nutzte die Gelegenheit, um den Erzieherinnen für die gute Zusammenarbeit zu danken, besteht doch seit April 2009 ein Kooperationsvertrag zwischen den Senioren und der Kita. Zugleich überreichte sie Silke Habelmann 40 Euro für das "Spatzennest". Das Geld stammte aus der diesjährigen Haus- und Straßensammlung der Ortsgruppe. Verwendet werden soll es für die Anschaffung von Instrumenten. Das gilt ebenfalls für den Erlös aus dem Verkauf des Kuchens, den sich die Teilnehmer der Veranstaltung zum Kaffee schmecken ließen.

Unter den Gästen befand sich auch Ortsbürgermeister Mario Rudolf, der sich über die hohe Belegung der Kita freute. Derzeit werden in der Einrichtung der Volkssolidarität von den sieben Erzieherinnen 15 Krippen-, 18 Kindergarten- und 28 Hortkinder betreut.